Landeshauptstadt: Erster Spatenstich für Aktionsfläche
Knapp 600 000 Euro werden auf dem Bassinplatz verbaut / Stadtjugendring wird Betreiber der Anlage
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Knapp 600 000 Euro werden auf dem Bassinplatz verbaut / Stadtjugendring wird Betreiber der Anlage Innenstadt - Mit dem ersten symbolischen Spatenstich begann gestern der Umbau des letzten unsanierten Teilstücks des Bassinplatzes. Der südlichen Abschnitt soll dabei in den nächsten Monaten in einen Lennéschen Lindenhain mit Spiel- und Aktionsfläche umgebaut werden (PNN berichteten). Dabei entstehen Flächen für Skater sowie ein Beton- Schachbrett und eine mobile Bühne. Das Projekt wird vom Land unter anderem aus dem Programm „Soziale Stadt“ und der Sanierungsmaßnahme „Holländisches Viertel“ mit 503 000 Euro für den Umbau, 22 500 Euro für die Ausstattung sowie 50 000 Euro für die Sanierung des Toilettenhäuschens gefördert. Der Platz wurde in den vergangenen Jahren Stück für Stück umgebaut. Nach dem Ende des zentralen Busbahnhofes und dem Bau einer multifunktionalen Fläche soll nun das letzte Stück saniert werden. Zwischen sowjetischem Soldatenfriedhof und Charlottenstraße wird eine Betonfläche mit Tritt- und Sitzstufen entstehen, die laut Stadtverwaltung Spiel- und Sportmöglichkeiten in der Innenstadt bieten soll. Das forderten die Stadtverordneten mit einem Beschluss vom 5. Juni 2002. Ursprünglich sollte der gesamte Südteil des Bassinplatzes in einem Bauabschnitt umgestaltet werden. Das Landschaftsarchitekturbüro Grothaus erhielt den Auftrag für die Entwurfsplanung, bereits im November 2000 schlug es in einer Variante die Skateranlage im Lindenhain vor. Das Baumraster der Linden auf dieser Asphaltfläche soll durch zwei Ulmen – um die Fläche nicht durch die klebrigen Lindenblüten zu verunreinigen – ergänzt werden. Eine ebene Fläche, gedacht zur Nutzung als Bühne, soll vor dem alten Toilettenhäuschen entstehen. Das wird nach Mitteilung der Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz saniert und künftig als Geräteraum genutzt. Holzblöcke sollen als Sitzmöglichkeiten aufgebaut werden, der Verein Stadtjugendring um Dirk Harder soll die Aktionsfläche betreiben. Nicht mehr zur Verfügung stehen seit dieser Woche die Pkw-Parkplätze auf dem Platz. Die vorhandene gepflasterte Fläche südlich der Kirche St. Peter und Paul ist laut Stadtverwaltung Taxen und Bussen vorbehalten. Die Parkflächen wurden vor drei Jahren auf Bitten der Anwohner und Gewerbetreibenden in der Innenstadt geschaffen. Diese sind laut Verwaltung nun nicht mehr nötig, da mit dem seit einigen Monaten geöffneten Parkhaus in der Hegelallee nun genügend innerstädtische Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen würden. Wie mit Autos umgegangen wird, die wie gestern die Busparkplätze belegen, soll noch geklärt werden. Dagegen kann soll das kostenlose Parken an den Wochenenden auf dem Marktplatz im nördlichen Bereich nicht unterbunden werden. Der Umbau wurde einst als Marktplatz gefördert und darf nicht in kostenpflichtige Parkplätze umgewandelt werden. Das sagte Ordnungsamtschefin Marina Kluge. Die Potsdamer Jungsozialisten (Jusos) begrüßen den Bau der Aktionsfläche. Deren Vorsitzender Till Meyer erklärte: Der Parkplatz sei endlich weg, „nun können die Menschen den Platz in Besitz nehmen und sich demnächst dort aufhalten, beispielsweise ihre Kinder spielen lassen und im Baumhain sitzen.“ Der Platz in seiner jetzigen Beschaffenheit entstand erst in den Jahren 1871 bis 1876. Zuvor war er ein See und wurde als Bassin genutzt. Beim Bau des Holländischen Viertels wurden die bis zu 27 Meter tiefen Sümpfe trocken gelegt und das Wasser ins Bassin abgeleitet. In einem Buch über das historische Potsdam wird berichtete, dass das Bassin wegen des permanenten Fäulnisgeruchs an warmen Tagen zugeschüttet wurde.
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