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Landeshauptstadt: Erster Vorgarten der neuen „Kulturmeile“

Stadt lässt für 11 000 Euro Bereich vor Naturkundemuseum nach Plänen von Persius wieder herstellen

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Stadt lässt für 11 000 Euro Bereich vor Naturkundemuseum nach Plänen von Persius wieder herstellen Innenstadt - Die Breite Straße hat einen Vorgarten erhalten. Anhand von einhundert Jahre alten Bildern wird derzeit vor dem städtischen Naturkundemuseum die historische Grünfläche annähernd wieder hergestellt. Im Zuge der Neugestaltung der Breiten Straße, deren Umbau im Herbst dieses Jahres am Alten Markt beginnen soll, wird dann die Fläche endgültig wie 1844 von Persius geplant wieder hergestellt. Persius erhielt damals von König Friedrich Wilhelm IV. den Auftrag dafür. Die Umsetzung des Projekts kostet heute 11 000 Euro und ist Bestandteil des Wettbewerbes „Entente Florale“, deren Jury-Mitglieder am kommenden Freitag die Stadt besuchen. Es ist der erste Vorgarten an der sechsspurigen Durchgangsstraße, der wieder hergestellt wird. Weitere könnten folgen. Die Vision des Naturkundemuseumsleiters Detlef Knuth ist eine „Kulturmeile“ zwischen dem Alten Rathaus und der Moschee nach dem Straßenumbau. Es gebe viele bedeutende Bauwerke und Geschichten in dieser Straße, die durch die Stein-Tristesse momentan etwas einsam wirke. Unter anderem steht das älteste Haus der Stadt in der Breiten Straße. Laut der Potsdamer Baubeigeordneten Elke von Kuick-Frenz soll die Breite Straße zwischen Alter Markt und Schlossstraße bis Oktober 2008 umgebaut sein. Danach sollen weitere Abschnitte bis Dortustraße und weiter bis Lindenstraße folgen. Vor knapp einhundert Jahren waren alle der Häuser mit Vorgärten versehen, am Straßenrand standen Linden und der Mittelstreifen war mit einer umlaufenden Hecke begrünt. Nach dem Zweiten Weltkrieg und mit dem Umbau der Innenstadt wurde die Straße zur Parademeile. Wie einst wird es laut Kuick-Frenz aber nicht mehr sein. Weder den grünen Gürtel aus der Kaiserzeit noch die Betonwüste aus der sozialistischen Ära werde es geben. Jetzt sei erstmal der Bau der Vorgärten angestrebt. Nachbarn hätten schon Interesse gezeigt und wollten sich die Wirkung des kleinen Gartens, der am Montag mit Buchsbaumhecken und Sommerblumen bepflanzt wird, anschauen. Das Grün ist jedoch nur vorläufig, sagte Felix Merk von der Unteren Denkmalschutzbehörde. Er ist der Initiator des Rückbaus der Fußwegplatten und will im kommenden Frühjahr Rosenstauden und Kegeleiben pflanzen lassen. Das Haus Breite Straße 13, früher Nummer 11, wird heute als Naturkundemuseum mit Aquarium und wechselnden Ausstellungen genutzt. Gebaut wurde es 1770 nach Plänen Ungers als Haus der Landstände des Havelländischen und Zauchischen Kreises. Seit der Verlegung des westhavelländischen Kreises nach Rathenow im Jahr 1815 blieb das Gebäude bis zur Potsdamer Bombennacht am 14. April 1945 Wohnhaus. Zwischen 1978 und 1981 wurde es rekonstruiert. Jan Brunzlow

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