Landeshauptstadt: Erstes Familien-Bündnis
Rückenwind e.V. zieht mit Möbelbörse in die Waldhornstraße / Bürgerinitiative will Campus
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Am Stern - Das nun schon zur Tradition gewordene Stadtteilfest am Stern wird diesmal am 9. September, also nach der Fußball-WM, gefeiert. Auf diesen Tag einigte sich die Bürgerinitiative bei ihrer Sitzung am Mittwochabend im „Sternzeichen“. Diesmal soll bei dem Fest ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem „Lokalen Bündnis für Familien“ gegangen werden. „Es wird das erste Bündnis dieser Art in Potsdam sein. Möglichst viele sollten mitmachen, sollten sich mit Vorschlägen und Ideen einbringen“, so warb Norbert Schweers, Leiter des Jugendamtes, vor der Bürgerinitiative für dieses Projekt. Angesprochen sind junge Familien ebenso wie Senioren, die sich bei der Kinderbetreuung engagieren wollen, nicht zuletzt Betriebe, die jungen Leuten eine Arbeitsstelle bieten können. Beim Stadtteilfest werden sie Gelegenheit haben, ihre Gedanken mit den Mitgliedern der Initiativgruppe auszutauschen, die seit vorigem November tätig ist und gestern im „Klub 18“ neben der Sternkirche zu ihrer dritten Sitzung zusammen kam. Zu den zehn Mitgliedern gehören Vertreter der Kinder- und Jugendeinrichtungen, der Kirche, der Diakonie, der Stadtverwaltung und eben auch BI-Sprecherin Helga Hefti.
Neue Impulse für das Gemeinschaftsleben am Stern sind auch von anderer Seite zu erwarten: Die Kooperationspartner „Arbeits- und Sozialprojekte Brandenburg“ (ASPB) und „Rückenwind e.V“, die ihren Sitz in der Knobelsdorffstraße in Potsdam-West zugunsten einer Kita räumen, kommen in die Waldhornstraße. Sie haben den Altbau übernommen, der einst für Kinder von Mitarbeitern der DDR-Zolldienststellen errichtet wurde und in dem so lange die DRK-Behindertenwerkstätten untergebracht waren. Durch aufwändige Aus- und Umbauarbeiten entstehen dort Büros mit dem Sitz der Geschäftsführung, weiterhin die „Möbelbörse“, eine Fahrradwerkstatt, Räume für die Jugendarbeit und die Personalvermittlung. „Ende Juni ziehen wir ein“, betonte Angelika Wittkowski von den Kooperationspartnern bei der BI-Sitzung und versprach ein starkes Mitwirken am Leben im Wohngebiet. Einen Vorschlag hatte sie gleich parat: „Im September machen wir einen Tag der offenen Tür. Den könnten wir gleich mit dem Stadtteilfest verbinden, wofür wir ausreichend Platz haben.“ Für dieses Angebot konnte sich die Bürgerinitiative aber nicht entschließen. Das Stadtteilfest wird wie gehabt im und rund das „Sternzeichen“ neben dem auf der Kugel reitenden Münchhausen stattfinden.
Die Bürgerinitiative Stern sprach sich auf ihrer Sitzung außerdem erneut für das Vorhaben Campus am Stern aus. Dazu gab es eine hitzige und emotionsgeladene Debatte. „Zurzeit haben wir nur das Geld für eine Teilsanierung des Leibniz-Gymnasiums“, bestätigte der Bereichsleiter der Schulverwaltung, Dietmar Weiberlenn. Die Schule müsse Schritt für Schritt saniert werden, so Weiberlenn weiter, 925 000 Euro fehlten noch. Diese Mittel, entgegnete Edgar Borowitz, Direktor des Leibniz-Gymnasiums, wären nach und nach aus der Planung weggekürzt worden. Eine schrittweise Sanierung würde sich negativ auf den Schulbetrieb auswirken. Die Stadtverwaltung habe sich von der Campus-Idee verabschiedet, kritisierte Borowitz schließlich. jo/sgü
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