zum Hauptinhalt
Erster Babelsberger Torjubel in Liga drei. Robert Paul (Mitte) wird hier nach seinem 1:0 von Kai Bastian Evers, Anton Makarenko, Almedin Civa und Tom Schütz (v. l.) gefeiert. Anton Müller (rechts oben im Duell mit Maximilian Haas/l.) machte ein tolles Spiel, während Bayerns Coach Hermann Gerland (rechts Mitte) mehrmals zu verzweifeln schien. Nach der Partie trafen sich mit Gerd Müller (r.) und Hendrik Lau einstige Münchner und Babelsberger Torjäger (rechts unten) zum gemeinsamen Foto.

© Manfred Thomas

Von Michael Meyer: Erstes Spiel, erste Ecke, erstes Siegtor

Aufsteiger SVB bezwang zum Drittliga-Auftakt den FC Bayern München II mit 1:0

Stand:

Praktisch schon nach 65 Sekunden hatte Aufsteiger SV Babelsberg 03 am gestrigen Sonntag seine ersten drei Punkte in der 3. Fußball-Liga auf dem Konto. Guido Kocer spielte den ersten SVB-Eckball von rechts kurz auf Anton Müller, der flankte passgenau vor den linken Pfosten, wo Robert Paul am höchsten stieg und das Leder zum 1:0 gegen den FC Bayern München II ins lange rechte Eck köpfte. Jubel bei den meisten der 3245 Zuschauer, die in den folgenden 88 Spielminuten technisch starke, aber zu kopflos anrennende Bayern und mit Geschick und Hingabe verteidigende Nulldreier sahen, die bei ihren Vorstößen auch noch öfter hätten treffen können.

„Ich bin sehr froh, dass wir so erfolgreich in die neue Liga gestartet sind. Das frühe Tor hat uns in die Karten gespielt“, erklärte Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth später. „Drei Punkte und hinten zu Null – das ist auch gut für die Jungs und die Moral.“ Bayern-Coach Hermann Gerland dagegen, der schon während der Partie mehrmals drauf und dran war, wutentbrannt sein Basecap von sich zu schleudern, war sichtlich sauer. „Nach unserer ganzen Vorbereitung war eigentlich klar, wer bei Standards gegen wen steht. Aber plötzlich ist ein Gegenspieler völlig frei da und trifft, während wir selbst in 90 Minuten nicht in der Lage waren, drei halbwegs ordentliche Chancen zu kreieren. Da ist man schon bedient.“

Die Nulldreier – bei denen Süleymann Koc wegen einer noch nicht überstandenen Sommergrippe und Ümit Ergirdi nach einem Bänderriss im linken Fußgelenk im Aufgebot fehlten – gingen mit Schwung in ihr erstes Drittliga-Spiel. Nach 38 Sekunden hatten sie sich ihren ersten Eckball erspielt, aus dem – siehe oben – die 1:0-Führung resultierte (2.). Anschließend verpasste Dominik Stroh- Engel den Kasten (4.), ehe die Münchner ihren ersten Schock überwunden hatten, selbst besser ins Spiel fanden und vor allem gefährlich wurden, wenn Nicolas Jüllich und Saer Sene nach vorn ging. Bei einem sehenswerten Doppelpass mit Deniz Yilmaz tauchte Jüllich frei vor Marian Unger auf, fand im SVB-Keeper aber seinen Meister (17.). Hinten aber agierte Bayern II unter Druck nicht immer souverän, was Guido Kocer allerdings nicht nutzen konnte. Zunächst jagte er das Leder von links volley über den Kasten (33.), dann haute er nach schöner Müller-Flanke von rechts im Strafraum unbedrängt über den Ball (43.). Nach dem Seitenwechsel war Nulldrei spielbestimmend. Die größte Chance zur Ergebnis-Erhöhung bot sich Müller, der nach einer Eingabe Pauls von links aber das Leder zu überrascht vor den Füßen hatte, um zum 2:0 zu treffen (51.). Stroh-Engel verpasste eine Kocer-Flanke von links knapp per Kopf (54.) und war später gegen Bayern-Keeper Maximilian Riedmüller nur zweiter Sieger (69.).

„Das hat Spaß gemacht“, meinte Anton Müller, am Sonntag bester Mann auf dem Platz. „Wir wussten, dass Bayern einen guten Fußball spielt, aber nach unserer frühen Führung mussten die was anbieten – und wir standen gut.“ Gleiches meinte Almedin Civa, der auch konstatierte: „Jetzt ist noch viel mehr Tempo als in der Regionalliga im Spiel.“ Mannschaftskapitän Marian Unger gestand: „Die Erleichterung ist groß, unsere Freude über die drei ersten Punkte auch.“ Und der von Bayern II zum SVB gewechselte Tom Schütz lobte die kämpferische Leistung seines neuen Teams. „Das war überragend, jeder ist an seine Grenzen gegangen. Bayern hat zwar den Ball super laufen lassen, aber wir haben hinten kompakt gestanden. Ein Super- Start für uns!“ Und noch jemand strahlte – auf der Tribüne. Stürmer Daniel Frahn, kürzlich vom SVB zum Regionalligisten RB Leipzig gewechselt, sagte: „Ich freue mich sehr über das 1:0 für meine bisherige Mannschaft und meine Freunde hier.“

Babelsberg: Unger; Evers, Surma, Hoffmann, Paul; Civa (76. Prochnow), Schütz; Makarenko (84. Hahne), Müller, Kocer (64. Rudolph); Stroh-Engel.

München: Riedmüller; Holzmann (56. Kurz), Haas, Leist, Erb (56. Hajdarovic); Köz, Knasmüllner, Alaba, Jüllich; Sene, Yilmaz.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })