Sport: Erstmal in den Endlauf rudern
Karsten Brodowski von der Potsdamer RG startet im Doppelzweier mit Klubkamerad Clemens Wenzel
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Er hat das Zeug, bald Deutschlands derzeit erfolgreichsten Einer-Ruderer Marcel Hacker (Frankfurt/Main) zu beerben – bei den Olympischen Spielen ab Freitag dieser Woche in Peking wird Karsten Brodowski von der Potsdamer RG gemeinsam mit seinem Klubkameraden Clemens Wenzel den Doppelzweier rudern. „Wir wollen beide erst einmal in den Endlauf kommen, was schwer genug wird, denn dazu müssen wir Boote mit Medaillenchancen schlagen“, meint der 2,05 Meter große Skuller aus Mahlow, der mit Freundin Stefanie in Berlin lebt und dort beim Potsdamer Dieter Öhm trainiert; Öhm ist jetzt in Peking auch für den deutschen Doppelzweier verantwortlich. „Ist man erst einmal im Finale, ist immer eine Medaille drin – vorher sollte man über die nicht reden“, erklärt Brodowski.
Einst galt der heute 23-Jährige vor allem als exzellenter Ergometer-Ruderer – 2002 und 2003 wurde er Juniorenweltmeister am Trockentrainingsgerät. Dann aber platzte bei ihm auch auf dem Wasser der Knoten: 2004 wurde er U23-Weltmeister mit dem Doppelvierer, 2006 holte er U23-WM-Gold im Einer. Im vergangenen Jahr kämpfte sich der Maschinenbau-Student erstmals zu den WM der Elite und gewann in München mit dem Doppelvierer Bronze. Bei der diesjährigen nationalen Olympia-Qualifikation in Brandenburg ruderte Brodowski nach einer Verletzung im Winter und Bronchitis im Trainingslager Sevilla im Einer auf Rang vier. Zwar wurde er nicht für den Doppelvierer berücksichtigt, doch Ende Juni setzte er sich im letzten Olympia-Ausscheid gemeinsam mit Wenzel im Doppelzweier durch. „Ich bin einfach nur glücklich“, meinte Brodowski anschließend. Im Trainingslager Weissensee (Österreich) holte sich das Potsdamer Duo den letzten Schliff, inzwischen trainiert es auf der Olympia-Strecke im Shunyi Olympic Rowing-Canoeing Park für den Vorlauf am kommenden Samstag.
„Unsere Hauptkonkurrenten“, glaubt Karsten Brodowski, „werden vor allem Neuseeland, aber auch Slowenien, Frankreich, Australien, Großbritannien, Estland und Belgien sein. Es wird schwer – aber wir sind zuversichtlich.“
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