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Von Michael Meyer: Erstmals kompletten Kader beisammen

Die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam gehen am kommenden Sonntag personell verstärkt in die neue Bundesliga-Saison

Stand:

Mit sechs neuen Gesichtern im 23-köpfigen Kader – siehe Fotos rechts – startet der Deutsche Frauenfußball-Meister 1. FFC Turbine Potsdam am kommenden Sonntag sein Unternehmen Titelverteidigung. Nadine Keßler und Josephine Henning kamen vom diesjährigen Aufsteiger 1. FC Saarbrücken, bei dem der FFC sein erstes Meisterschaftsspiel bestreiten wird, an die Havel. Fatmire Bajramaj und Corina Schröder wechselten vom FCR Duisburg, Lena Hohlfeld kehrte vom Zweitligisten Wattenscheid 09 heim, Sandra Wiegand rückte von den eigenen B-Juniorinnen ins Erstliga-Team. „Wir haben das Spielerpotenzial, um erneut an der Spitze mitzuspielen“, sagt Turbines Cheftrainer Bernd Schröder über seine Truppe.

Die größte Verstärkung erhielt der Meister im Sommer für sein Mittelfeld. Nationalspielerin Bajramaj – in der vergangenen Woche mit Deutschland in Helsinki Europameisterin geworden – und U23-Auswahlkickerin Keßler „bringen viel Kreativität in unsere Mannschaft“, meint Teamkapitän Jennifer Zietz. Fatmire Bajramaj zog erst vor einigen Tagen von Mönchegladbach in die Potsdamer Jägervorstadt um. „Für sie geht es jetzt darum, sich schnell bei uns einzugewöhnen“, erklärt Zietz. „Aber sie ist ein cooler Typ, der das ohne Schwierigkeiten schaffen wird.“ Nadine Keßler, die wegen Adduktorenproblemen beim Freundschaftsspiel am Montagabend in Ludwigsfelde gegen die Frauen-Auswahl Sansibars (24:0) fehlte, „war für mich die überragende Spielerin unserer Vorbereitungspartien“, meint Bernd Schröder.

Im Angriff bleibt alles beim Alten, und in der Abwehr dürfte Turbine nun noch besser aufgestellt sein. „Josi ist sehr zweikampfstark“, sagt Jennifer Zietz über Josephine Henning, die laut Cheftrainer „absolute Top-Werte im athletischen Bereich hat“, und auf der linken Außenbahn sprüht Corina Schröder vor Spielwitz. Ihr Coach attestiert der Kickerin mit dem langen Pferdeschwanz „sehr viel Spielintelligenz“, und Zietz freut sich, „dass wir mit Coco einen der wenigen Linksfüße der Liga in unseren Reihen haben“. Sandra Wiegand – in diesem Jahr jeweils als Kapitän mit Turbines B-Juniorinnen Deutscher Meister und mit Potsdams Sportschülerinnen Schul- Weltmeister – gilt als großes Talent, das zunächst behutsam an den Bundesligs- Fußball herangeführt werden soll.

Die 17-jährige Abwehrspielerin ist neben Ballfängerin Anna Felicitas Sarholz die jüngste, Torfrau Lena Hohlfeld mit 28 Jahren die älteste Spielerin des Titelverteidigers. „Lena ist ein alter Hase und wird unseren beiden jüngeren Torhüterinnen mit ihren Erfahrungen helfen können. Alle drei Torleute haben unser volles Vertrauen“, so Mannschaftskapitän Zietz.

Trainer Schröder und sein Assistent Dirk Heinrichs sind derzeit mit Hochdruck dabei, die richtige Anfangs-Elf für die ersten Punktspiele zu formen. Ein schwieriges Unterfangen, denn wegen der EM in Finnland kann Turbines Kader erst seit dem vergangenen Wochenende komplett üben. „Wir haben erstmals seit 72 Tagen unsere komplette Mannschaft beisammen und konnten noch nicht einmal mit allen Spielerinnen antreten, die wir uns als erste Elf vorstellen“, sagt Bernd Schröder, der zuletzt Babett Peter – die alle EM-Partien durchspielte – schonte. Heute in Turbines letztem Testspiel beim Männer- Brandenburgligisten FSV Brieske-Senftenberg soll Schröders Wunschelf erstmals gemeinsam kicken.

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