Von Henner Mallwitz: Erwartet harter Kampf
Turbine Potsdam ist einer bösen Überraschung entgangen und sicherte sich beim Aufsteiger Herford einen knappen 2:1-Sieg
Stand:
Nein, zufrieden war Bernd Schröder mit dem Ergebnis keineswegs. Zwar konnten die Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam gestern beim Herforder SV einen 2:1 (1:0)-Sieg erkämpfen, doch das Zustandekommen des mageren Drei- Punkte-Erfolges ließ den Trainer des Deutschen Meisters keineswegs glücklich klingen. „Manche Gegner, und gerade ein Aufsteiger wie Herford, richten sich eben an einem großen Namen auf“, so der Coach des Champion-League-Gewinners. „Herford spielte über neunzig Minuten am Limit, während wir noch viel Luft nach oben hatten.“
Bis zur 42. Minute mussten die 878 Zuschauer auf den ersten Treffer warten. Den besorgte Yuki Nagasato, indem sie aus wenigen Metern und nach guter Vorarbeit Fatmire Bajramajs über rechts den Ball in den Herforder Maschen versenkte. In der 67. Minute dann der Ausgleich: Lena Wermelt verwandelte einen Freistoß, den Nadine Keßler zuvor durch ein Foul verursacht hatte. Nach dem 1:1 taten sich die Turbinen schwer, doch schon wenig später, in der 74. Minute, war es Keßler, die die Potsdamerinnen abermals nach starker Vorarbeit Bajramajs mit 2:1 in Führung brachte. Zuvor hatte die Torschützin jedoch ebenso wie Bajramaj weitere Chancen nicht genutzt.
Große Aufregung dann in der 76. Minute: Nach einem Foulspiel von Potsdams Torfrau Desirèe Schumann an Laura Feiersinger entschied Schiedsrichterin Monique Klauß auf Strafstoß für die Gastgeberinnen. Marie Pollmann wollte den Ball im rechten unteren Eck platzieren, doch Schumann war darauf vorbereitet und machte ihren Fehler somit wieder gut.
„Ich habe schon im Vorfeld gesagt, dass dieses Spiel auf keinen Fall einfach wird“, sagte Bernd Schröder nach dem Abpfiff. „Allerdings bin ich wohl nicht für voll genommen worden.“ Sein Team habe zwar gut angefangen, die Chancen allerdings nicht ausreichend verwertet. Oder den Gegner womöglich unterschätzt? „Nein, wir haben einfach nicht ins Spiel gefunden“, so der Coach, dem nach dem wenn auch knappen Sieg dennoch ein Stein vom Herzen fiel. „Solche Spiele gibt es eben. Wir dürfen nur nicht sagen, weil wir schlecht gespielt haben, haben wir den Gegner stark gemacht. Herford hat eben eine gute Mannschaft, die in den vergangenen Spielen eine gute Figur und uns diesmal das Leben schwergemacht hat.“ Am Ende, so Bernd Schröder, zeichne es aber ein professionelles Team eben auch aus, wenn man trotz Schwierigkeiten im Spiel das Ruder noch einmal herumreißt und die drei Punkte mit nach Hause nimmt. Lob fand er dabei unter anderem für Bajramaj, die an der Vorbereitung beider Tore maßgeblich beteiligt war, und an Keßler. „Sie hätte zwar schon das erste Ding machen müssen, traf aber zum wichtigen 2:1.“ Pech hatte hingegen Jessica Wich, die bereits wenige Minuten nach ihrer Einwechslung wegen einer wieder aufgetretenen Rückenverletzung durch Inka Wesely ersetzt werden musste.
Turbine Potsdam: Schumann; Schmidt, Peter, Henning; Odebrecht, Zietz, Keßler, Schröder (60. I. Kerschowski); Nagasato (78. Wich, 87. Wesely), Bajramaj, Mittag.
Henner Mallwitz
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