Landeshauptstadt: Erzpriester beklagt Stillstand Koljada: Neubau-Pläne kommen nicht voran
Mit kritischen Worten hat der Erzpriester der Russisch-Orthodoxen Gemeinde in Potsdam, Anatoij Koljada, den Stillstand bei den Neuplänen eines Gemeindezentrums beschrieben. „Das ist Diskriminierung“, sagte der Hauptgeistliche am Dienstag im Migrantenbeirat der Stadt.
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Mit kritischen Worten hat der Erzpriester der Russisch-Orthodoxen Gemeinde in Potsdam, Anatoij Koljada, den Stillstand bei den Neuplänen eines Gemeindezentrums beschrieben. „Das ist Diskriminierung“, sagte der Hauptgeistliche am Dienstag im Migrantenbeirat der Stadt. Seit der ehemalige Landeskonservator Detlef Karg vor fünf Jahren die Pläne für ein Gemeindehaus auf dem Kapellenberg ablehnte, weil Sichtachsen-Beziehungen gestört würden, werde das Vorhaben blockiert. „Weder im Landesdenkmalamt noch im Kulturministerium interessiert sich jemand für das Anliegen“, kritisierte Koljada.
Auch der Zuspruch der Stadtverordnetenversammlung für ein Gemeindehaus sowie ein „reger Briefwechsel“ mit zuständigen Ämtern und Behörden hätten bislang keine Wirkung gezeigt. „Ich sehe nur Worte, aber keine Taten“, sagte der Gemeindevorsitzende. Das Projekt befinde sich in einer Sackgasse: Während die Stadt laut Koljada einen alternativen Standort vorgeschlagen habe und zunächst eine gesicherte Finanzierung von der Gemeinde verlange, fordert diese zunächst eine Baugenehmigung für das 1,5-Millionen-Euro-Projekt. „Es gibt durchaus Geldgeber, die bereit sind, das Vorhaben zu unterstützen, aber nur auf Grundlage einer Baugenehmigung“, sagte der Erzpriester. Nach diesem Vorbild werde schließlich auch beim Wiederaufbau der Garnisonkirche verfahren.
Koljada zufolge hat die Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche des heiligen Alexander Newskij zu Potsdam 3000 Mitglieder, von denen ein Drittel auch im Kirchenregister eingetragen ist. Bis vor einigen Jahren standen der Gemeinde Räume in einem Haus in der Puschkinstraße zur Verfügung, bis die Stadt die Immobilie verkauft hat. Die Newski-Kapelle auf dem Kapellenberg sei als Gemeindehaus zu klein und auch nicht geeignet. „In eine Kirche geht man, um zu beten“, sagte der Erzpriester.
Der Migrantenrat will sich nun bei der Stadtverwaltung erkundigen, welchen Regelungen ein Bau auf dem Kapellenberg unterliegt. „Natürlich erkennen wir die Sensibilität der Welterbestätte an“, sagte Beiratsvorsitzende Hala Kindelberger. „Aber wir wollen, dass die Gemeinde sich entwickelt“, betonte sie. pek
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