Was fehlt ist die eine Leinwand, vor der sich alle in den Armen liegen können. Die Fußball-EM hat an diesem Wochenende begonnen und obwohl sie nicht im eigenen Land ist, so hat die Euphorie doch die Fußball-Fans ergriffen. Kaum ein Platz vor einer der Leinwände und Fernseher in Pubs, Cafés und Restaurants blieb gestern Abend leer, lange Bestelllisten gab es in den Innenstadt- Läden. Leider fehlt aber die eine große Leinwand für Public- Viewing, weil die Landeshauptstadt von ihren Fehlern der WM 2006 eingeholt wird. Damals hat die Verwaltung die Ausnahmeregelungen für die Veranstalter sehr großzügig ausgelegt und auf die Beschwerden der Potsdamer nicht reagiert. Laute Musik bis Mitternacht in der Innenstadt sowie zu wenige Toiletten in der Public-Viewing- Arena am Brandenburger Tor sorgten für Unmut bei Bürgern. Zwar wurde das Sommermärchen der Nationalmannschaft dennoch auch zu einem Sommermärchen mit bester Stimmung und tollen Abenden in Potsdam. Eine Wiederholung in diesem Sommer aber war nahezu unmöglich geworden, weil sich die Stadtverwaltung durch ihre ignorante Haltung gegenüber den Bürgerbeschwerden vor zwei Jahren den Zorn vieler Anwohner gegen Public- Viewing-Arenen auf sich gezogen hat. Darunter leiden nun die Fußball-Fans.
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