Landeshauptstadt: „Es gab keine Vorfälle“
Potsdamer Feuerwehr verteidigt Kameraden gegen Neonazi-Vorwürfe einer Antifa-Gruppe
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Fahrland - Neonazis in der Freiwilligen Feuerwehr von Fahrland? Diesen Vorwurf einer Potsdamer Antifa-Gruppe weist die Stadtverwaltung „entschieden zurück“, wie Stadtsprecher Stefan Schulz auf PNN-Anfrage sagte: „Zu keiner Zeit hat es bei der Jugendausbildung oder anderen Ausbildungen Vorfälle rechtsradikaler Art oder Gesinnung gegeben.“
Wie berichtet hatte das anonym agierende Netzwerk „Antifaschistische Recherche Potsdam/Umland“ kritisiert, dass zwei Kameraden der Feuerwehr in Fahrland zur rechten Szene gehören sollen, einer der Neonazis als Jugendwart mit Kindern und Jugendlichen arbeite. Als Belege führte die Gruppe zum Beispiel bis zu sieben Jahre alte Bilder der Betreffenden bei einschlägigen Demonstrationen auf. Die aktuellsten Vorwürfe betrafen Aktionen aus dem November 2012.
Schulz sagte, die Beschuldigungen habe die Feuerwehr überprüft – auch mithilfe der Geschäftsstelle Tolerantes und Sicheres Potsdam, die die Stadt zum Thema Rechtsextremismus berät. Es habe zahlreiche Gespräche gegeben, um sich eine Meinung bilden zu können. Dabei habe sich herausgestellt, dass einer der Genannten seit geraumer Zeit nicht mehr als Jugendwart arbeite. „Auch sonstige Angaben der Antifa zu Personen der Fahrländer Feuerwehr sind falsch“, so Schulz. Richtig sei zwar, dass es vor Jahren in Fahrland eine aktive rechte Szene gegeben habe. Jedoch sei die Feuerwehr des Ortsteils kein Hort rechtsradikalen Gedankengutes. „Das war sie damals nicht und soll sie auch in Zukunft nicht sein.“ Generell würden sich die Kameraden der Potsdamer Feuerwehren von Intoleranz, Fremdenhass und Rechtsradikalismus distanzieren.
Auch der brandenburgische Verfassungsschutz (VS) teilte auf PNN-Anfrage mit, „zu rechtsextremistischen Bestrebungen einzelner Feuerwehrleute in Fahrland liegen aktuell keine Erkenntnisse vor“. Als die Antifa zuletzt ähnliche Vorwürfe gegen Fortuna Babelsberg erhoben hatte, hieß es dazu vom VS, in dem Verein gebe es durchaus „Tendenzen, die zum Teil mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht vereinbar sind“.
Die Antifa will erklärtermaßen rechtsextreme Strukturen offenlegen, wird aber zugleich vom Verfassungsschutz im äußerst linken Spektrum verortet. Zuletzt hatte es mehrfach Schlagzeilen über rechte Umtriebe bei Feuerwehren im Land Brandenburg gegeben. HK
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