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Sport: „Es hat gezündet“

Hanka Kupfernagel blickt optimistisch auf die WM

Nach 16,1 Kilometern und 37:39,78 Minuten war Hanka Kupfernagel am Sonnabend am Ziel: Mit großem Vorsprung vor Birgit Hollmann (Berlin/39:55,22) und Nicole Kampeter (Herford/41:21,7) verteidigte die Radsportlerin aus Werder (Havel) in den Harburger Bergen in Hamburg erfolgreich ihren Deutschen Meistertitel im Querfeldeinfahren.

Können Sie sich über Ihren nunmehr fünften Deutschen Cross-Meistertitel noch ebenso freuen wie über die ersten, Frau Kupfernagel?

Und ob. Über diesen Titel habe ich mich besonders gefreut, weil er nach einem schwierigen Jahr gelang. Es hatten zwar alle von mir diesen Sieg erwartet und vom Titel selbst bin ich nicht überrascht, zumal die nationale Konkurrenz nicht so groß ist. Aber ich bin wirklich froh, nach dem letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt wieder eine wirklich gute Form zu haben, mit der ich sehr optimistisch Richtung Weltmeisterschaften gucken kann. Die letzten Wochen waren etwas schwer, aber in den letzten Tagen hat es, wie man bei uns sagt, gezündet. Ich habe ein gutes Gefühl in den Beinen, und das macht mich ganz einfach froh.

Wie kamen Sie mit den Bedingungen in Hamburg zurecht?

Sie waren ideal. Der Boden war hart gefroren, der Kurs war schnell und technisch ähnlich wie der in den letzten beiden Jahren in Kleinmachnow mit einem kleinen Berg zwischendurch, so dass es einmal einen steilen Abhang hinunter ging und dann bergan– je nach Kondition – gelaufen oder gefahren werden musste. Die kurze Runde war sehr zuschauerfreundlich, und die Zuschauer haben am Berg auch für eine Super-Stimmung gesorgt. Es hat richtig Spaß gemacht.

War Ihr Start-Ziel-Sieg von Ihnen von Anfang an so geplant?

Ich habe den Meisterschaftslauf auch als Training gesehen, weil nur noch drei Wochen Zeit bis zur Weltmeisterschaft sind. Für die Zuschauer war der Rennverlauf wahrscheinlich etwas langweilig, aber für mich selbst war es wichtig, diese Belastung über knapp 40 Minuten zu halten und anhand der Zeiten zu sehen, wie ich mich von Runde zu Runde verbessere oder auch nicht.

Wie sehen Sie die kurzfristige Absage Ihrer härtesten Konkurrentin Sabine Spitz aus Freiburg, die ihre Cross-Saison bereits für beendet erklärte?

Das hat mich ein bisschen traurig gemacht, weil ich damit gerechnet hatte, dass wir bei der WM – ähnlich wie bei der letzten in St. Wendel – wieder als Team auftreten können. Es wird in diesem Jahr gegen vier starke Holländerinnen und zwei Französinnen schon sehr schwer werden. Das internationale Feld ist sehr dicht geworden, im letzten Weltcup kam beispielsweise die Kanadierin Lynn Besett auf den dritten Platz. Wenn man dann eine ähnlich starke Teamkollegin wie Sabine an seiner Seite hat, ist so etwas einfacher, als es jetzt werden wird.

Wie werden die letzten Wochen bis zu den WM im niederländischen Zeddam für Sie aussehen?

Ich werde noch ein, zwei Tage in Werder sein und trainieren, ehe wir nach Freiburg fahren. Von dort aus geht es dann nach Frankreich zum Weltcup-Rennen in Lieven. Außerdem steht vor den WM noch das Weltcup-Rennen in Hoogerheide auf meinem Programm.

Bei den WM selbst wird dann ebenso wie jetzt in Hamburg die Titelverteidigung Ihr Ziel sein, oder?

Natürlich, das ist mein klares Ziel. Aber es ist ein schwerer Weg bis zur Goldmedaille.

Das Interview führte Michael Meyer

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