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Landeshauptstadt: Es ist angebaggert

Der Wohnhof Biberkiez wird für 760 000 Euro umgestaltet

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Am Schlaatz - Der Wohnhof Biberkiez wird bis zum April 2008 für 760 000 Euro neugestaltet. Ziel ist nach Angaben der vier beteiligten Wohnungsunternehmen Gewoba, pbg, PWG 1956 und „Karl Marx“ eine deutlich verbesserte Aufenthalts- und Nutzungsqualität. So soll es grüner und ruhiger werden: Es werden 56 Bäume neu gepflanzt und Möglichkeiten zum Spielen und Ausruhen geschaffen, Grünflächen vergrößert und Wege erneuert. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) begnügte sich gestern nicht mit dem symbolischen ersten Spatenstich – im Cockpit eines Baggers sitzend, begann er mit den ersten Erdarbeiten.

Die Zusammenarbeit der Wohnungsunternehmen wurde durch komplizierte Eigentumsverhältnisse hinsichtlich der Flächen am Biberkiez notwendig. Jakobs lobte die Arbeit des Arbeitskreises „Stadtspuren“, durch die „das Anbaggern“ für die gemeinsame Hofgestaltung möglich wurde. Der Oberbürgermeister wünscht sich, dass der Biberkiez Auftakt für weitere Sanierungen ist. „Der Schlaatz ist dafür ein dankbares Gebiet“, erklärte Jakobs. Und: „Schön, dass der Schlaatz wieder ein beliebtes Wohngebiet ist. Das war nicht immer so.“ Der Leerstand im Schlaatz sei derzeit „eine zu vernachlässigende Größe.“ Als „wichtige Botschaft“ erklärte Jakobs, dass sich die Anzahl der Kfz-Stellplätze von derzeit 100 auf 112 erhöhen wird. Neben dem Wohnhof wird ab Mitte Juli auch die am Biberkiez vorbeiführende Straße am Nuthetal für 740 000 Euro und die Straße am Erlenhof für 500 000 Euro saniert (PNN berichteten).

Die Höfe im Wohngebiet Am Schlaatz bieten nach Auskunft des Arbeitskreises „Stadtspuren“ ein großes Potential zur Herausbildung eigener Identitäten. Diese Vorstellung hätten die Teilnehmer eines studentischen Workshops, der im Frühjahr 2001 in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Potsdam stattfand, in ihre Entwürfe aufgenommen. Laut „Stadtspuren“ entstanden Planungsskizzen, wie für jeden Hof eine eigenständige Identität erreicht werden könne. Anknüpfend an diese Ideen wurden 2004 sieben Architektur- und Planungsbüros eingeladen, um Vorstellungen für die Neugestaltung des Hofes zu erarbeiten. Ausgewählt wurde das Gestaltungskonzept des Büros Dietzen und Teichmann, das auf öffentlichen Veranstaltungen mit den Anwohnern diskutiert wurde. Gefördert wird das Vorhaben durch Mittel des Bundes, des Landes Brandenburg und der Stadt Potsdam.

„Von der Sache her geht das in Ordnung“ – so kommentieren die Anwohner Dirk und Irene Laubisch die Umgestaltung ihres Wohnhofes. Es gebe im Kiez viele Kinder im Alter zwischen drei und acht Jahren – für sie sei die Gestaltung des Spielplatzes u.a. mit einem Wasserspiel sehr schön. Bedenken äußerten sie hinsichtlich eines möglichen Anstiegs der Betriebskosten. Dazu sagte Gewoba-Mitarbeiterin Christiane Kleemann, das Projekt werde sich neutral auf die Betriebskosten der Anwohner auswirken. Die Kosten für die Wartung der neuen Spielgeräte stiegen; dafür würden die Kosten für die Regenwasserentsorgung fallen, denn es gelange künftig nicht mehr in die Gullis, sondern versickere im Boden. gb

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