ATLAS: Es ist nie zu spät
Es wäre eine fatale Sache, wenn Potsdam eines Tages eine prosperierende jüdische Gemeinde mit starker religiöser Identität hat, diese aber keine Synagoge. Diese Situation droht, denn selbst der scheidende Vorsitzende des Synagogenbauvereins, Horst Mentrup, bestreitet nicht, dass mit der Haberland-Synagoge weniger ein Gotteshaus denn ein Gemeindezentrum entsteht.
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Es wäre eine fatale Sache, wenn Potsdam eines Tages eine prosperierende jüdische Gemeinde mit starker religiöser Identität hat, diese aber keine Synagoge. Diese Situation droht, denn selbst der scheidende Vorsitzende des Synagogenbauvereins, Horst Mentrup, bestreitet nicht, dass mit der Haberland-Synagoge weniger ein Gotteshaus denn ein Gemeindezentrum entsteht. Ziel verfehlt müsste man dann sagen, schließlich haben die Potsdamer Juden eine Synagoge zurückzuerhalten, eine echte: Die Synagoge am heutigen Platz der Einheit war vor der Zerstörung ein unverkennbarer, sehr schöner Sakralbau. Nötig wäre nun ein Innehalten und eine gemeinsame Suche nach einem Konsens. Dieser ist möglich, da Hauptkritiker Ud Joffe durchaus bereit ist, mit dem Architekten Jost Haberland auf der Basis des vorliegenden Entwurfes an einer Umplanung zu arbeiten. Freilich müssten ein paar Leute darauf verzichten, in der Schlossstraße 1 ein Büro zu beziehen, damit der Gebetssaal größer werden kann und am Ende tatsächlich den Namen Synagoge verdient. Vielleicht verschiebt sich der Baubeginn um ein paar Monate. Aber das ist nichts im Vergleich zu der langen Zeit, in der die Synagoge Potsdams Mitte mit prägen wird.
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