Sport: „Es ist sehr gut für uns gelaufen“
Bob-Anschieber Alexander Metzger zu den letzten Weltcups vor Turin und seiner Olympia-Chance
Stand:
Im Viererbob mit Rene Spies an den Steuerseilen wurden Sie als einer der Anschieber neben dem Erfurter Christoph Heyer und Enrico Kühn aus Bad Langensalza am Sonntag in Königssee Dritter im fünften Weltcup der Saison. Zufrieden damit, Herr Metzger?
Sehr zufrieden sogar. Es ist sehr gut für uns gelaufen.
Während der Oberhofer André Lange mit seinem Team für die Olympischen Spiele im Februar in Turin gesetzt ist, gibt es zwischen Spies und dem Riesaers Matthias Höpfner, zu dessen Anschiebern der Potsdamer Andreas Barucha gehört, ein Duell um das zweite Olympia-Ticket. War das jetzt schon eine Vorentscheidung?
Nein. Erst nach den Ergebnissen beim Weltcup und den Europameisterschaften am kommenden Wochenende hier in St. Moritz soll feststehen, wer mit nach Turin darf. Dann weiß man, wer wo welche Platzierung erreichte. Ich vermute, Höpf (Höpfner/d. Red.) müsste mindestens eine Medaille gewinnen und wir müssten völlig hinterherfahren, um Höpf den Weg nach Turin zu ebnen. Für mich gilt immer noch die Information, dass beide Weltcups – also der in Königssee und der in St. Moritz – zusammen zählen.
Bisher plant der Bob- und Rennschlitten- Verband mit zwei Piloten für Turin. Könnte eventuell auch die Olympia-Variante II mit drei Piloten und sieben Anschiebern Wirklichkeit werden?
Bisher wurde davon ausgegangen, dass bei Olympia zwei deutsche Piloten antreten, die sowohl den Zweier als auch den Vierer fahren. Im Momentan weiß wohl aber noch niemand ganz genau, ob nun insgesamt neun oder zehn Sportler nach Turin entsandt werden. Höpfner war zuletzt immer im Zweier der Stärkere, wir im Vierer. Daher sollte es meines Erachtens nach möglich sein, dass er den kleinen und Spies den großen Schlitten fährt.
Sollte der Verband nach den EM entscheiden, dass neben Lange nur Höpfner Deutschland im Turiner Eiskanal vertritt – wäre dann denkbar, dass Anschieber Ihres Teams auf Höpfners Schlitten umsteigen?
Am 24. Januar gibt es in Oberhof noch einmal ein Ausschieben. Möglich, dass es danach noch an Änderungen in dem für Olympia nominierten Team gibt – ob nun bei uns oder beim Höpf. Das werden die Bundestrainer Raimund Bethge und Wolfgang Hoppe anhand der Startleistungen entscheiden. Für uns kommt es jetzt erst einmal darauf an, hier bei den EM ordentlich zu starten und wieder vor Höpfner zu bleiben. Dann, denke ich, müssen wir nicht zum Ausschieben.
Ursprünglich wollte Rene Spies in St. Moritz mit einer anderen Mannschaft antreten, oder?
Stimmt. Eigentlich sollte auch Jens Nohka aus unserem Team noch einmal einen Weltcup-Start erhalten. Weil es aber immer noch um das Olympia-Ticket geht, will Spies jetzt nichts verändern, sondern weiter mit seiner Stamm-Mannschaft fahren. Höpf hält es ebenso.
Sie sind bereits in St. Moritz – wie sieht dort der Countdown bis zum Showdown aus?
Wir sind erst heute Nacht um zwei hier angekommen. Jetzt haben wir unser Material verladen und fahren raus zu unserem ersten Bahntraining. Von Dienstag bis Donnerstag trainieren wir jeweils früh um acht. Zwischendurch ist Krafttraining angesagt, vielleicht schaffe ich es auch noch, ein bisschen zu laufen. Anschließend gibt es einen Tag Ruhe – und dann gilt es am Wochenende.
Das Interview führte Michael Meyer
Alexander Metzger (32) aus Kleinmachnow, der jetzt in Schildow wohnt, fährt die erste Saison im Viererbob des Winterbergers René Spies und strebt die Olympischen Spie- le in Turin an.
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