Landeshauptstadt: Es ist sehr viel Arbeit
Inklusion im Praxistest: An der Luxemburg-Grundschule lernen Kinder mit Down-Syndrom in Flexklassen
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Fast 300 Kinder lernen an der Rosa-Luxemburg-Grundschule. Derzeit sind darunter 14 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Damit praktiziert die Schule schon seit längerem Inklusion. Ab kommendem Schuljahr nimmt die Luxemburg-Grundschule nun offiziell am Pilotprojekt „Schule für alle“ teil.
Für die Lehrer bedeutet das ab der neuen ersten Klasse eine Reduzierung der bisherigen Klassenstärke um zwei Kinder von derzeit 25 auf 23 Kinder. Ob das dennoch zu viele Kinder sind, werde sich zeigen, sagt Schulleiterin Sabine Hummel. Etwa 64 neue Erstklässler werden in die bestehenden Flexklassen aufgenommen, darunter auch ein oder zwei Kinder mit Down-Syndrom. „Eine genaue Zahl zu Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf“ gebe es noch nicht, die Förderausschussverfahren seien noch nicht beendet, so Sabine Hummel.
Viele Details seien ungeklärt, so die Verfahren zur pädagogischen Unterrichtshilfe, Einzelfallberatung, Absprachen zu dringend benötigten Fortbildungen zum Thema Differenzierung, individuellen Lernplänen, dem Umgang mit Krankheitsbildern. „Es ist ein bisschen wie in der Warteschleife“, sagt die Schulleiterin. In der Vergangenheit habe sie gute Erfahrungen mit „ihren“ Kindern mit Down-Syndrom gemacht, so die Schulleiterin. Nach der angekündigten Unterstützung seitens des Schulamts gefragt, äußerte sie sich gegenüber den PNN: „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine Betreuung“, sie sorge sich, dass der Inklusionsgedanke nicht wirklich ernst genommen werde. Es sei sehr viel Arbeit, die von Lehrern und der Schulleitung zu leisten sei, von administrativen Aufgaben, Erstellung individueller Lehrpläne bis zu verbalen Beurteilungen – an der Luxemburg-Schule seit langem Usus. Dazu komme eine äußerst hohe Unterrichtsverpflichtung. Sie habe manchmal Angst, dass ihre Kollegen „ausbrennen“. „Dennoch machen wir uns gern auf den Weg, auch wenn derzeit nicht ganz klar ist, wie es am besten geht“, so Hummel. Für Juni sei eine Zusammenkunft von Teilnehmern der acht Grundschulen, des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg sowie des Bildungsministeriums geplant. „Darauf sind wir sehr gespannt“, so die Schulleiterin. spy
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