Landeshauptstadt: Es kracht weniger
Unfallzahlen in Potsdam weiter rückläufig / Trotz Eingemeindungen nicht mehr Crash-Schwerpunkte / Planungen für Sanierung der Humboldtbrücke
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Unfallzahlen in Potsdam weiter rückläufig / Trotz Eingemeindungen nicht mehr Crash-Schwerpunkte / Planungen für Sanierung der Humboldtbrücke Von Jörg Isenhardt Die Zahl der Verkehrsunfälle in Potsdam ist in diesem Jahr weiter zurückgegangen. Von Januar bis Oktober 2004 hat die Polizei 4302 Unfälle registriert, das sind zu diesem Zeitpunkt 195 Unfälle weniger als im Vorjahr. Bei 522 Unfällen wurden Menschen verletzt – das ist ein Plus von 20 gegenüber dem Vorjahr. Diese Zahlen gab Torsten Wustrack von der Unfallkommission am Montagabend beim „Expertenforum Verkehrssicherheit“ der Verkehrswacht bekannt. Die Anzahl der Unfallschwerpunkte sei trotz der streckenmäßigen Zunahme des Straßennetzes durch die Eingemeindungen konstant niedrig geblieben, so Wustrack. Insbesondere die positive Entwicklung der Unfallzahlen an der Ausfahrt Max-Born-Straße der Nuthestraße – von 24 auf null Unfälle – durch die provisorische Einrichtung eines Mini-Kreisverkehrs habe bei der Stadtverwaltung zu Überlegungen geführt „hier bauliche Tatsachen zu schaffen“. Durch die Eingemeindungen befänden sich jetzt auch Landstraßen im Stadtgebiet und damit habe die Gefahr der Wildunfälle zugenommen. Hier werde mit verschiedenen Mitteln – Lichtsignale, akustische Warneinrichtungen – versucht, das Wild vom Überqueren der Straße abzuhalten. In Bezug auf den Verkehrfluss kündigte Wustrack Verbesserungen durch einen weiteren Ausbau des Verkehrsleitsystems und die Einrichtung einer „grünen Welle“ in der Heinrich-Mann-Allee an. Eine positive Zwischenbilanz gibt es für das Parkleitsystem zu vermelden: „Wir haben das Stauaufkommen in der Innenstadt durch das Leitsystem minimiert“, sagte Wustrack. Thema beim Expertenforum war jedoch auch der Straßenbau. So wird die dringend notwendige Sanierung der Humboldtbrücke mit umfassenden Veränderungen einhergehen: Die direkte Anbindung des Wohngebietes Zentrum-Ost an die Nutheschnellstraße werde gekappt, kündigte der Fachbereichsleiter Grün- und Verkehrsflächen, Peter Lohrenz, an. Die Anbindung des Wohngebietes über die Friedrich-List-Straße sei für das Verkehrsaufkommen völlig ausreichend, sagte Lohrenz gegenüber den PNN. Weiterhin ist bekanntlich geplant, die Straßenbahntrasse an den südöstlichen Rand der neuen Humboldtbrücke zu verschwenken, um den Fußgängerzugang zu verbessern. Der jetzige Fußgängertunnel unter der Schnellstraße werde durch diese Maßnahmen überflüssig und soll rückgebaut werden. Ersetzt werde er durch einen ebenerdigen Weg unterhalb der neuen Brücke auf Höhe der Ausfahrt Babelsberg, kündigte Lohrenz an. Die Kosten für die Arbeiten betragen laut Verwaltung rund 30 Millionen Euro. Der Fachbereichsleiter begründete die umfassenden Maßnahmen mit den „hohen baulichen Mängeln der Ingenieurbauten, wie Brücken oder Fußgängertunnel“, die allesamt aus der Mitte der 70er oder vom Anfang der 80er stammten und noch nie grundsaniert worden seien. Der Baubeginn an der Humboldtbrücke sei für 2006 geplant. Die Dauer der Arbeiten schätzt Lohrenz nach dem derzeitigen Stand der Planungen auf drei Jahre, wobei die vollständige Fertigstellung der neuen Verkehrsführung erst für Ende 2011 anvisiert ist. „Der Vollanschluss der Friedrich-Engels-Straße als Schlusspunkt kann jedoch je nach Verlauf der Arbeiten auch erst im Frühjahr 2012 erfolgen“, räumte der Fachbereichsleiter ein. In weit nähere Zukunft, nämlich noch in diesen Dezember, datierte Lorenz die Übergabe des dann fertigen Ausbaus der Großbeerenstraße zwischen Horstweg und Walter-Klausch-Straße.
Jörg Isenhardt
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