Landeshauptstadt: „Es muss voran gehen“
Tierheim feierte Bescherung und wartet auf Neubau
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Am Wildpark - Das lang ersehnte Weihnachtsgeschenk hatte Elona Müller, Potsdams Beigeordnete für Ordnung und Umwelt, nicht im Gepäck. Wieder nicht. Noch immer steht nicht fest, wo das Tierheim am Wildpark ein neues Domizil finden könnte. Aber zur Weihnachtsbescherung für die Bewohner des Tierasyls brachteMüller am vergangenen Samstag zumindest Pragmatismus mit: „Es muss jetzt voran gehen.“ 15 000 Euro an Planungsmitteln für ein neues Tierheim seien für 2007 vorgesehen – „wenn der städtische Haushalt so abgesegnet wird“.
Nachdem das Sago-Gelände an der Michendorfer Chaussee ebenso wie ein Quartier in Golm aus dem Rennen fiel, ist jetzt ein knapp 80 Hektar großes Areal in Fahrland der Favorit der Verwaltung. Für die Betreiber des Tierheims, den Tierschutzverein Potsdam und Umgebung, ist dies aber eine Lösung zweiter Wahl. „Unser Favorit ist immer noch das Sago-Gelände, das passt von der Größe und liegt verkehrsgünstig“, erklärte Vereinsvorsitzender Niklas Wanke. In Fahrland sei zwar die Größe ideal, aber die Lage nicht. Elona Müller will sich im Zweifel für das Fahrländer Areal einsetzen. Die Proteste gegen die geplante Freifläche seien überzogen. „Das wird kein Hundeauslaufplatz für jedermann, sondern ist dem Heim vorbehalten“, stellte sie klar. Es könne zudem nicht angehen, dass „alle die Notwendigkeit eines Tierheims einsehen, aber solch eine Einrichtung keiner in der Nachbarschaft haben will“, kommentierte sie Bürgerinitiativen, die sich in der Vergangenheit gegen einen Umzug des Tierheims in ihre Nachbarschaft einsetzten.
Bis September dieses Jahres wurden im Potsdamer Tierheim rund 1000 Tiere aufgenommen, 876 vermittelt oder an ihre Besitzer zurückgegeben. Dabei ist die Einrichtung nicht nur für Potsdam zuständig, „unser Einsatzgebiet reicht bis nach Groß Kreutz und Seddiner See“, erklärt Tierheimleiter Detlev Wenzel.
Eine baldige Umzugsentscheidung tut Not, weil der Platz im einstigen Torhaus der Pirschheide immer enger wird. Auch die Räumlichkeiten entsprechen nach 29 Jahren Tierheim-Nutzung nur durch ständigen Umbau den neuesten Ansprüchen. Erst jüngst wurde durch Spenden aus einem ehemaligen Baucontainer die Katzen-Quarantäne-Station. Nun muss noch die Krankenstation für die Samtpfoten ausgelagert werden. Ein weiterer Container muss her, Kostenpunkt: etwa 5000 Euro. „Da würden wir uns über Spenden sehr freuen“, so Vereinschef Wanke. Auch Firmen, die Arbeit „spenden“, seien gern gesehen. So müssen Heizungsrohre installiert, Stromanschlüsse hergestellt und Böden verlegt werden. K. Grimmer
K. Grimmer
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