Landeshauptstadt: „Es müsste mehr Sünder geben“
Halloween-Stimmung bei der feierlichen Eröffnung des neu gestalteten Schulhofs der Oberlinschule
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Halloween-Stimmung bei der feierlichen Eröffnung des neu gestalteten Schulhofs der Oberlinschule Mehrere Trommel mischen ihr bong, bong, bong unter das Geräuschgewirr aus Kinderstimmen. Im Takten hüpfen Kürbisköpfe auf und nieder. Die Eröffnungsfeier für den neu gestalteten Schulhof der Babelsberger Oberlinschule, einer Förderschule für behinderte Kinder, beginnt mit der Auswertung des Vogelscheuchen-Wettbewerbs. Den ersten Preis gewinnt die Klasse 1-II., gibt Schulleiter Uwe Plenzke kund. Und er sagt sehr zur Freude der Schüler: „Die hat mich vorhin richtig erschreckt, die lag vor der Tafel und ich dachte, da liegt jemand“. Ein wenig Halloween-Laune darf es auch am Montagvormittag noch sein. 35000 Euro hat der neue Schulhof gekostet und laut Plenzke war die Asphaltstrecke für die Rollstuhlfahrer in Form einer Acht recht aufwendig: Für die Potsdamer Firma RTE sei es leicht, eine große Straße mit Maschinen zu bauen – aber eine kleine Rolli-Bahn mit vielen Schwüngen – da war großes handwerkliches Geschick von Nöten, verrät Plenzke. Die Planung lag in den Händen der Künstlergruppen „Berg Werk“ und „Steinzeichen“. Bildhauer Matthias Schmidt erläutert das Konzept: Vorher war hier die reinste Sandbahn, die gehbehinderten Schüler kamen mit ihren Rollstühlen kaum durch. Nun sei für alle ein besonderer Ort entstanden: Mit Förderbandgummis, die eigentlich auf dem Bau für flexible Betonverschalungen verwendet werden, wurden Hochbeete angelegt. Dort blühen Blumen in Augen-und Nasenhöhe der Rollstuhlfahrer. Sandstein fand Verwendung, in die die Kinder bereits Drachen, Sonnen und Fische hinein ritzten. Ein Pavillon bietet Regenschutz – und lässt sich wieder abbauen, falls die Oberlinschule mal umzieht. Das Geld für den Schulhof wie für fünf speziell eingerichtete Räume stammt vom Verein „Freunde der Oberlinschule“. 1800 Richter und Rechtsanwälte hat Vereinsgründer Peter Krumhauer angeschrieben – damit verhängte Strafgelder nun den 205 Oberlinschülern zugute kommen. Weitere Projekte stehen an: ein Bolzplatz, wieder ein Ausflug mit Kindern und Eltern nach Ahrendsee „Ach, es müsste mehr Sünder geben“, ruft Birgit Kreuter aus. Der Vorsitzenden der Elternkonferenz hat die jüngste „Familienfreizeit“ mit ihrer Tochter im Integrationsdorf Arendsee sehr gefallen.
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