Sport: Es regnete Absagen
Antje Möldner setzt Zeichen bei 1. Junioren-Gala im Potsdamer Luftschiffhafen
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Antje Möldner setzt Zeichen bei 1. Junioren-Gala im Potsdamer Luftschiffhafen 12,21 Sekunden benötigte Marleen Woßmann von Start bis zum Ziel der 100 Meter, nur etwas langsamer war die Cottbuser Sprinterin auf dem Rückweg zum Start. Hose drüber, Jacke an hieß es für die schnellste Frau in der Brandenburger Bestenliste des vergangenen Jahres – kühle Temperaturen und Regen sorgten bei der 1. Potsdamer Junioren-Gala am Sonntag für leere Ränge und ebenso leere Laufbahnen im Luftschiffhafen. Schon die Wettervorhersagen dämpften die Hoffnungen der Veranstalter des SC Potsdam auf sportliche Ausrufezeichen bei dem Auftaktwettkampf, der zu einem bedeutenden nationalen Meeting reifen soll. Am Ende fiel selbst das Rahmenprogramm des Luftschiffhafenfestes buchstäblich ins Wasser. Entmutigen lassen sich die Macher des SCP dennoch nicht. Zwar habe das große Aufgebot an Attraktionen abseits der Tartanbahn – letztendlich beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit – zu finanziellen Einbußen in noch unbekanntem Ausmaße geführt, doch steht der Termin für das Stadionfest, das an den früheren olympischen Tag in Potsdam anknüpfen soll, im kommenden Jahr bereits in den Kalendern der deutschen Trainer. Gänsehaut hatte Carmen Rüdiger vom SC Potsdam, als sie am Start des offiziellen DLV-Testwettkampfes über 1500 Meter stand. Die kalte Witterung machte der 30-jährigen Athletin zu schaffen. Der Einladungslauf der Frauen über die Mittelstrecke, der als Möglichkeit zur Olympiaqualifikation galt, brachte eine neue Bestleistung für Antje Möldner vom SC Potsdam. Möldner machte das Tempo, Rüdiger ordnete sich nach dem Start drei Positionen dahinter ein. Mit Rundenzeiten von 70 Sekunden rannte die Sechste der Junioren-Europameisterschaften bis 400 Meter vor dem Ende – dann machte sie die Innenbahn für Carmen Rüdiger frei. Die früher für den SC Charlottenburg Erfolge feiernde Athletin will sich noch für die Olympischen Spiele in Athen qualifizieren und muss dafür 4:04 Minuten laufen. Doch sie kam nicht an Möldner vorbei. Die von Landestrainerin Beate Conrad trainierte Juniorin lief auch die letzte Runde ihr Rennen und erreichte 4:17,18 Minuten: Bestzeit. Rüdiger hingegen waren die Strapazen des Trainings der letzten Wochen anzumerken. „Ich halte an meinem Ziel Olympia fest“, sagt sie, „auch wenn es momentan nicht den Anschein hat.“ Noch fehle ihr die Schnelligkeit am Ende, aber erst in 50 Tagen muss sie die vom Deutschen Leichtathletik-Verband geforderte Norm erfüllt haben. Wettkämpfe absolvieren lautet bis dahin das Motto. Als nächstes stehen Auftritte in Dessau und Karlsruhe an. Möldner hingegen nutzte die Chance zum ersten Sieg bei einem nationalen Meeting in diesem Jahr und bereitete ihrer Trainerin damit so viel Freude, dass sie durch die Lichtschranke lief, die der Zeitmessung der Läuferinnen galt. Mit der Witterung zu kämpfen hatten vor allem die Hochspringer, bei denen Favorit Marius Hanniske (Berlin) absagte. Im Wettkampf mit Sturmböen mussten die Springerinnen das Regenzelt festhalten, damit es nicht wegflog. Und auch die Latte fiel mehrfach ohne Einwirkung. Zu den bekanntesten Teilnehmern gehörte noch Sebastian Ernst vom FC Schalke 04. Der Junioren-Europameister von 2003 siegte in 10,71 Sekunden über 100 Meter. Auch Marleen Woßmann gewann ihren Lauf, den einzigen aller Altersklassen, und wird als Gewinnerin über die Sprintdistanz bei der 1. Junioren-Gala in Potsdam in den Statistiken stehen.
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