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INTERVIEW: „Es sind die verspäteten Herbststürme“

Herr Endrulat, der Sturm kommt auch in Potsdam in Etappen – bis Sonntag drohen schwere Sturmböen. Was ist das Besondere an dieser Wetterlage?

Herr Endrulat, der Sturm kommt auch in Potsdam in Etappen – bis Sonntag drohen schwere Sturmböen. Was ist das Besondere an dieser Wetterlage?

Es sind die verspäteten Herbststürme, die jetzt kommen. Der Winter war bislang relativ mild, auch die Wasseroberflächen sind noch warm. Zudem bringt der Wind am Samstag sehr warme Temperaturen von bis zu 14 Grad. Grundsätzlich kommen Stürme dieser Stärke in Potsdam aber öfter vor, auch im vergangenen Sommer hatten wir mehrere.

Worauf müssen sich die Potsdamer am Wochenende einstellen?

Am Samstag kann es erneut Böen zwischen 80 und 100 Stundenkilometern geben, weil eine zweite Sturmfront heranzieht. Vor allem die Kombination aus Sturmböen und Schauern kann unangenehm werden, weil der Regen von der Seite kommt. Am Sonntag kann es zwar auch mal auflockern, aber der Wind weht doch immer noch recht kräftig. Es wird dann mit Temperaturen von sechs Grad auch etwas kälter.

Mit welchen Schäden ist zu rechnen?

Das ist sehr schwer vorherzusagen. Im Moment ist der Boden sehr aufgeweicht, weil es viel geregnet hat und es außerdem Schnee gegeben hat, der dann weggetaut ist. Diese Bedingungen können dazu führen, dass Bäume, die sich sowieso schon zur Seite neigen, umstürzen.

In der Potsdamer Mitte gibt es viele Baustellen mit großen Baukränen. Ist der Sturm für sie eine Gefahr?

Nicht, wenn sie richtig aufgebaut sind. Windstärken wie diese sollte so ein Kran schon aushalten.

Wie hat sich der Wetterdienst auf den Sturm vorbereitet?

Der größte Betrieb herrscht bei uns vier bis fünf Tage vor der Ankunft des Sturms. Dann geben wir schon erste Warnungen heraus, auch die Lagezentren, etwa der Feuerwehr, werden informiert, damit sie sich auf die Wetterlage einstellen können.

Thomas Endrulat leitet die Regionalzentrale des Deutschen Wetterdienstes in Potsdam. Seit 2011 arbeitet er hier, zuvor war er beim Wetterdienst in Leipzig tätig.

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