Sport: Es war einmal
Die Kurzgeschichte der Marktplatzspringen – Becker sprang in Potsdam 4,62 m
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Die Kurzgeschichte der Marktplatzspringen – Becker sprang in Potsdam 4,62 m Stabhochsprünge abseits der Leichtathletikstadien – seit 1979 gibt es so genannte Marktplatzspringen in Europa. Vor 25 Jahren fand das erste Springen dieser Art in Bern statt, drei Jahre später hielt der Trend auch in Deutschland Einzug. War das Event in Recklinghausen 1982 ursprünglich als „One- Day-Stand“ geplant, hat sich die Veranstaltung inzwischen etabliert. Auch in Potsdamer Stern-Center findet von Donnerstag bis Samstag (siehe Kasten) bereits die fünfte Auflage des ersten deutschen Centerspringens statt. Eine Erfolgsgeschichte, betonen die Organisatoren des SC Potsdam, denn nicht jedes Meeting konnte sich zuletzt behaupten. Das Domspringen Köln beispielsweise, wegen der Hintergrundkulisse eines der beliebtesten Springen in Europa, erlebte 2001 den „Marktplatz-Weltrekord“ von Jeff Hartwig, der auf dem Plateau des Domplatzes sechs Meter übersprang. Doch im vergangenen Jahr sprach sich die Stadt gegen eine erneute Durchführung aus. Der Platz sei nicht für Fun-Sport-Veranstaltungen gedacht, hieß es seitens der katholischen Kirche. Unverständlich, sagten Veranstalter und Sportler. Denn vor allem Springer und Manager sehen Vorteile in derartigen Veranstaltungen. „Wenn der Zuschauer nicht zum Sport geht, dann muss der Sport eben zum Zuschauer“, argumentiert Athletenmanager Marc Osenberg seit jeher: „Nie im Leben würden so viele Leute nur für einen Stabhochsprungwettbewerb in ein Stadion kommen, aber neben dem Einkaufsbummel mal kurz stehen bleiben, das macht auch der, der noch nie etwas von Stabhochsprung gehört hat.“ Der „Marktplatz-Weltrekord“ der Frauen dürfte übrigens vor zwei Jahren im Stern- Center gesprungen worden sein. Damals überquerte Annika Becker (Erfurt) 4,62 Meter. Der Laufsteg war amtlich vermessen – offizielle Rekordlisten gibt es jedoch nicht. jab
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