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Landeshauptstadt: „Es war sehr dünn“

Stiftungsantworten auf Fragenkatalog kritisiert

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Babelsberg - Zurückhaltend reagieren die Mitglieder der Bürgerinitiative Babelsberger Park auf die Antworten der Schlösserstiftung auf ihren im Mai dieses Jahres übergebenen Fragenkatalog. „Es war sehr dünn“, so lautete gestern der Kommentar von Initiativ-Sprecher Matthias Riedinger. Für die von der Stiftung nun gegebenen Antworten „hätte es nicht fünf Monate gebraucht“. Der Stiftungstext sei „in epischer Breite verfasst“, werde aber allgemein, „wo es spannend wird“, so Riedinger. Als Beispiel nennt der Babelsberger etwa die Hoffnung der Initiative auf konkrete Zahlen. Die durch Fahrradfahrer, frei laufende Hunde oder spielende Kinder auf den Wiesen der Stiftungsparks sollte „spezifiziert“ werden, erklärte Riedinger: „Wie hoch ist die genaue Summe?“

Die Bürgerinitiative wehrt sich gegen eine aus ihrer Sicht zu rigide Parkordnung. In einer Unterschriftensammlung setzten über 10 000 Parknutzer ihre Unterschrift unter den Protesttext, wonach „gelegentlicher Schneefall nicht mehr zum Schlittenfahren genutzt werden kann“; „geruhsames Fahrradfahren als Zerstörung der Landschaft missverstanden wird“; „auch das Baden und das Ausruhen auf den Wiesen kriminalisiert wird“ sowie „guterzogene Hunde nicht mehr wissen, wo sie ihren artgerechten Auslauf finden sollen“.

Die Ende Oktober im Park Babelsberg auf einer langen Leine angebundenen Unterschriftenzettel schienen Stiftungsgeneraldirektor Prof. Hartmut Dorgerloh nicht unbeeindruckt zu lassen. Er kündigte noch „vor Weihnachten“ eine gemeinsame Lösung mit der Bürgerinitiative, die auch von sich aus anbot, den Winter für die Suche nach einer Lösung zu nutzen. Dorgerloh stellte eine Änderung in der Parkordnung in Aussicht. „Wir hoffen eine Lösung zu finden, die in hohem Maß konsensfähig ist.“ Weiter hatte Dorgerloh erklärt, er sehe aber auch, dass diese Lösung „nicht jedem gefallen wird“. Zielkonflikte werde es in den Welterbeparks der Stiftung immer geben.

Einer Äußerung von Stiftungssprecherin Elvira Kühn zufolge soll die Einigung am 18. Dezember öffentlich bekannt gegeben werden. Zuvor ist für den 5. Dezember, ab 18.30 Uhr, ein gemeinsames Gespräch mit den Vertretern der Bürgerinitiative im Kulturhaus Babelsberg geplant. „Die Probleme sind komplex“, erklärt Riedinger, der bezweifelt, dass ein einziges Gespräch bereits den Durchbruch bringen werde. Die Initiative habe deutlich gemacht, dass sie einen konkreten Vorschlag erwarte. Mit der Erarbeitung eines eigenen Nutzungskonzeptes für den Babelsberger Park habe die Initiative „ihre Hausaufgaben gemacht“. Sie habe gezeigt, dass ein Nebeneinander der Nutzungen – Erhalt des Welterbes und Naherholungsfunktion – möglich sei. Grundhaltung der Babelsberger sei jedoch ein Verständnis, wonach der Babelsberger Park nicht den gleichen Status haben könne wie der Park Sanssouci. gb

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