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Landeshauptstadt: Es wird abgerüstet

Gewoba zog gestern Bilanz über 36 Eilsanierungen

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Gewoba zog gestern Bilanz über 36 Eilsanierungen In der Ribbeckstraße 23, 27 und 30 sind die Gerüste gerade gefallen. Am Innenausbau wird noch gearbeitet. Andere der Gewoba gehörende Altbauten, zum großen Teil denkmalgeschützt, sind noch eingerüstet. Doch auch hier ist Hochdruck angesagt, denn ab 2005 gibt es keine Investitionszulagen des Bundes mehr und so tut die Gewoba alles, um in diesem Jahr noch unter Dach und Fach zu bringen, was irgend möglich ist. In einem ehrgeizigen Bauprogramm hat sie sich deshalb 2004 zur Sanierung und Modernisierung von 36 Altbauten im gesamten Stadtgebiet entschlossen. Zwischen 15 und 22 Prozent der Sanierungs-Gesamtkosten können durch die Investitionszulage je nach Projekt abgedeckt werden. Bei einem Mitteleinsatz von 50 Millionen Euro ein erkleckliches Sümmchen, das man nicht aus der eigenen Tasche hervorzaubern muss. Für Potsdamer und andere Firmen brachte das zudem Arbeit. 165 Planerverträge wurden vergeben und Aufträge mit 300 Firmen abgeschlossen. Gestern hatte Gewoba-Chef Horst Müller-Zinsius Stadtverordnete, Mietervereine und Medienvertreter eingeladen, um vorzuzeigen, was mit Hochdrucktempo und Sachverstand erreicht worden ist. Die Freude der Mieter blieb allerdings bei diesem Eilzugtempo und den trotz aller Förderung entstehenden Modernisierungskosten geteilt. Manche wollten ihre Wohnung und ihren Kiez partout nicht verlassen und einige sträubten sich sogar generell gegen die angekündigte Modernisierung beziehungsweise nachfolgende Mieterhöhungen. Da aber Zeit im wahrsten Sinne des Wortes Geld ist, sah sich das städtische Wohnungsunternehmen zu einer Reihe von Kompromissen gezwungen. So bestand zum Beispiel in der Wattstraße eine Gewoba-Mieterin darauf, dass an ihrer Wohnung nichts verändert wird und sogar die Außentoilette erhalten bleibt. Mit hohem Aufwand wurde deshalb um die eigensinnige Dame herum saniert, was nicht nur erhebliche Kosten, sondern auch unglückliche Lösungen für die anderen Mieter nach sich zog. Im Bogen stimmte sogar ein ganzes Haus der Modernisierung nicht zu, so dass es dort bei einer Fassadenerneuerung blieb. In den meisten Fällen aber konnten über Umsetzungen, zeitweiligen Auszug der Mieter oder Sanierungsduldung ohne Auszug sinnvolle Einigungen erzielt werden. Das scheint besonders gut im Bereich Fischerstraße/Heiliggeiststraße gelungen zu sein. Dort konnten Senioren vorübergehend in der Seniorenresidenz Heilig Geist Park untergebracht werden. Insgesamt 90000 Euro lässt sich die Gewoba das Umzugsmanagement in diesem Jahr kosten, um Härten zu mildern oder Häuser freizuziehen, wenn eine Erneuerung anders nicht möglich ist.

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