ATLAS: Es wird Zeit
Was für ein Paukenschlag war das im Februar 1998 als herauskam, dass in den Bahnhofspassagen ein komplettes Kaufhaus errichtet werden soll. Hatten doch die Stadtverordneten mit Rücksicht auf die damals dahinsiechende Innenstadt beschlossen, neben zwei Großanbietern lediglich Läden mit Reisebedarf zuzulassen.
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Was für ein Paukenschlag war das im Februar 1998 als herauskam, dass in den Bahnhofspassagen ein komplettes Kaufhaus errichtet werden soll. Hatten doch die Stadtverordneten mit Rücksicht auf die damals dahinsiechende Innenstadt beschlossen, neben zwei Großanbietern lediglich Läden mit Reisebedarf zuzulassen. Was folgte war ein Teilbaustopp und die Festlegung von Sortimentsbeschränkungen, die bis heute gelten. Jetzt sollen diese Restriktionen gelockert werden – zu Recht. Zum einen ist die Innenstadt längst kein Ramschwarenviertel mehr, haben sich dort viele unverwechselbare und auch hochwertige Ladeneinheiten etabliert. Und auch in Babelsberg gib es eine Stabilisierung im Bereich des Handels. Eine akute Gefahr geht also nicht mehr von den Passagen aus. Zudem ist längst nachgewiesen, dass in Potsdam noch viel Platz für Läden ist. Der Bedarf ist so groß, dass selbst das Stern-Center auf eine Erweiterung hoffen kann. Daher wird es nunmehr Zeit, dass auch in den Bahnhofspassagen eine größere Vielfalt im Angebot herrscht – damit nicht weiterhin zu viel Potsdamer Kaufkraft nach Berlin abwandert. Dass für die Bahnhofspassagen noch keine völlige Sortimentsfreiheit herrschen soll, ist aber auch Indiz dafür, dass die Innenstadt noch immer kein Selbstläufer ist.
Michael Erbach
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