Landeshauptstadt: Essen nach dem Lustprinzip
Neueröffnung des „Gusto“ in der Friedrich-Ebert-Straße
Stand:
Wenn Franco Cremonini vor der Tür seines kürzlich eröffneten Mini-Restaurants „Gusto“ steht und die Straße herunter blickt, sieht er das Nauener Tor. Er steht dort oft, denn das „Gusto“ ist mit zwölf Barhockern an vier hohen Tischen für ein Restaurant mit gehobenem Anspruch winzig. „Das kleinste italienische Stehrestaurant der Welt in Potsdam“ nennt es sich großspurig-bescheiden. „Ein Stück Herz“, meint Franco, „bleibt immer zurück“. Denn drüben, im rechten Torflügel, haben Mario Giordano und er zehn Jahre das „Arco“ geführt. Mit dem „Arco“ aufzuhören, wenn es am Schönsten ist, wünschte sich Mario. Franco wollte mehr Zeit, um mit Töchterchen Lola zu spielen. Und Gusto – italienisch Geschmack oder Freude – wurde für das neue Restaurantchen schließlich Programm. Seitdem herrscht bei Mario und Franco das reine Lustprinzip. Den beiden geht es gut, warum soll man das Gefühl nicht mit den Gästen teilen? Ein Blick auf die täglich wechselnde Karte. Wonach steht einem der Sinn? Schwarze Nudeln mit Trüffeln, die alle zwei Wochen aus Italien angeliefert werden? Oder nach einem Scampi-Spieß zum Mitnehmen? Suppen, Pasta, Fisch. Vielleicht ein herzhaftes Panini mit Parmaschinken, dazu original Tiramisu. Ein Stück Italien zum Mittag. In der „La Repubblica“ geblättert, kommt eine Atmosphäre auf, irgendwie zwischen Ristorante und Bar Centrale, in die man zum Espresso einkehrt. Das Restaurant ist klein, die Qualität dafür umso größer. „Wir haben ja gar nichts anderes“, sagt Mario zufrieden. MH
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: