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Landeshauptstadt: „Eternal Love“: Atelier in der Kunsthalle Joop-Gesamtschau in Rostock eröffnet

Rostock / Potsdam - Wolfgang Joops Auftritt in der Rostocker Kunsthalle war kurz: „Ich kann leider nicht viel sagen, ich bin gerührt“, hauchte er ins Mikrofon, während hinter seiner eilig aufgesetzten Sonnenbrille die Tränen über die Wangen kullerten. Kurz darauf entzog sich der Potsdamer Modemacher dem Blitzlichtgewitter der Fotografen und verschwand hinter den Kulissen.

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Rostock / Potsdam - Wolfgang Joops Auftritt in der Rostocker Kunsthalle war kurz: „Ich kann leider nicht viel sagen, ich bin gerührt“, hauchte er ins Mikrofon, während hinter seiner eilig aufgesetzten Sonnenbrille die Tränen über die Wangen kullerten. Kurz darauf entzog sich der Potsdamer Modemacher dem Blitzlichtgewitter der Fotografen und verschwand hinter den Kulissen. Dabei standen doch er und seine Zeichnungen, Entwürfe und textilen Arbeiten am Samstagabend im Mittelpunkt: Knapp 650 Gäste hatten sich zur Eröffnung seiner Ausstellung „Eternal Love“ (Ewige Liebe) eingefunden. Mit der Exposition wird erstmals in einem Kunstmuseum Joops Leistung in einer Gesamtschau gewürdigt.

Grund für die Rührung des 64-Jährigen war die Laudatio von Kunsthallenkurator Ulrich Ptak, der Joop als einen der innovativsten Modemacher überhaupt würdigte. Ziel der bis 28. Juni dauernden Ausstellung sei es gewesen, die Vitalität, die in Joops Atelier in Potsdam herrsche, einzufangen und dem Besucher vor Augen zu führen. Zu sehen sind nun Zeichnungen, Entwürfe und Kleider in verschiedenen Phasen ihrer Entstehung. Hinzu kommen Joops Kunstwerke: sogenannte Richelieus, also Stoffbahnen, in die in filigraner Arbeit Lochmuster eingestickt wurden, sowie Skulpturen. In einem Medienraum werden zudem Filme gezeigt, neben Modenschauen auch Spielfilme, die Joop als inspirierend für seine Arbeiten empfand.

Die Besucher der Vernissage zeigten sich überzeugt von dem Konzept. „Es ist beeindruckend, wie anders so eine Ausstellung sein kann“, sagte Kunstfreundin Ingrid Junghans. Ihr gefielen besonders die Richelieus mit ihrer Mischung aus Motiven von Liebe und Tod. Besucher Rolando Schadowski sprechen dagegen vor allem Joops Kleider an. „Es ist sehr interessant zu sehen, wie sich die Kleider im Laufe ihrer Entstehung vom Schnittmuster zum fertigen Kleid in Nuancen verändern. Das ist Kunstfaszination. Eine ausgezeichnete Schau, so etwas braucht Rostock.“ Damit bestätigte er das Ansinnen von Kunsthallenbetreiber Jörg-Uwe Neumann. „Ich hoffe, diese tolle Ausstellung leistet einen Beitrag für Rostock, auch überregional wieder im Fokus zu sein.“ Joop gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Modedesigner. Dem gebürtigen Potsdamer gelang der internationale Durchbruch vor mehr als 30 Jahren. Mittlerweile gibt es unter seinem Markenzeichen nicht nur Bekleidung, sondern auch Brillen, Schuhe und Parfüms. Seit zehn Jahren arbeitet er für sein eigenes Label „Wunderkind“. ddp

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