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Der Arbeitsmarkt in Potsdam: Etwas mehr Arbeitslose, neuer Jobcenter-Chef

Der August ist für die Arbeitsmarktstatistik traditionell ein schlechter Monat – nicht nur in Potsdam. Viele junge Menschen haben ihre Ausbildung im Sommer beendet und sich noch nichts Neues gesucht, außerdem werden Personalentscheidungen in so manchem Unternehmen wegen der Urlaubszeit auf den Herbst verschoben.

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Der August ist für die Arbeitsmarktstatistik traditionell ein schlechter Monat – nicht nur in Potsdam. Viele junge Menschen haben ihre Ausbildung im Sommer beendet und sich noch nichts Neues gesucht, außerdem werden Personalentscheidungen in so manchem Unternehmen wegen der Urlaubszeit auf den Herbst verschoben. Regelmäßig knicken deshalb die Beschäftigungszahlen ein, so auch in diesem Jahr: 6213 Potsdamer waren im August 2015 arbeitslos gemeldet, 123 mehr als noch im Juli. Aber es gibt eine gute Nachricht: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen erneut gesunken: Knapp 190 weniger als im August 2014 waren es dieses Jahr. Dementsprechend zuversichtlich zeigte sich die Chefin der Potsdamer Arbeitsagentur, Ramona Schröder, bei der Vorstellung der Zahlen am Dienstag vor Journalisten. „Der Markt ist zwar sozusagen im Urlaub“, sagte sie. „Aber man könnte das als einen Aktivurlaub mit hoher Betriebstemperatur bezeichnen.“ Sie gehe auch fest davon aus, dass die Unternehmen ihr Einstellungsverhalten in den kommenden Wochen auch wieder änderten – sprich: Leute einstellten.

Besonders leicht dürften es Jugendliche haben, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Rein rechnerisch stünden jedem Suchenden in Potsdam 1,5 Plätze zur Verfügung, sagte Schröder. Jugendliche, die sich bewerben, hätten derzeit in der Regel zwei oder drei Zusagen und könnten sich die Stelle aussuchen. Schwerer gestaltet sich die Job- oder Ausbildungssuche hingegen für Flüchtlinge in Potsdam. Um sie zu unterstützen, hat die Arbeitsagentur vor gut einem Monat mit einer Tour durch die Potsdamer Flüchtlingseinrichtungen begonnen. Dort bieten Mitarbeiter der Behörde Informationsveranstaltungen an und klären die Flüchtlinge darüber auf, mit welchem Aufenthaltsstatus sie welche Rechte haben und wie sie an Jobs, Ausbildungen oder Praktika kommen. Von den 250 Menschen, die man dadurch bislang erreicht habe, seien rund 45 der Einladung zu einem Einzelgespräch in die Arbeitsagentur gefolgt, weitere 60 Termine seien bereits vereinbart, so Schröder. Bald, so hoffe sie, könne man auch von erfolgreichen Vermittlungen berichten. Damit ließe sich in der derzeit so „emotional aufgeheizten Stimmung“ gut unter Beweis stellen, dass eine Integration der Asylsuchenden in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt sehr wohl möglich sei.

Schröder nutzte die Gelegenheit der monatlichen Statistikauswertung am Dienstag auch, um eine neue Personalie vorzustellen: Ab sofort leitet Thomas Brincker das Potsdamer Jobcenter. Der 45-Jährige, der bislang in der Bundesagentur für die Servicecenter unter anderem in Brandenburg zuständig war, folgt auf den langjährigen Leiter Frank Thomann. Dieser habe das Jobcenter aufgebaut und entscheidend vorangebracht, sagte Schröder. Er hinterlasse „gut geformte Fußstapfen“.K. Wiechers

K. Wiechers

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