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Landeshauptstadt: EU-Schutzstatus für Nuthewiesen?

Umweltministerium erarbeitet Beschlussvorlage

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Umweltministerium erarbeitet Beschlussvorlage Babelsberg. Die Nuthewiesen neben der Schnellstraße, auf denen in diesen Tagen wieder Winterfutter gemäht wird, könnten zum „Flora-Fauna-Habitat" Schutzgebiet der Europäischen Union (FFH) erklärt werden. Vom Umweltministerium wird gegenwärtig die notwendige Beschlussvorlage erarbeitet. Das Grüngebiet zwischen Nuthe-Ufer und der Schnellstraße, zwischen dem Babelsberger Industriegebiet und dem Stadtteil am Schlaatz mit rund 25 Hektar Fläche war bereits 1983 zum Flächennaturdenkmal „Alter Nuthelauf" erklärt worden, Ende der 90er Jahre wurde es dann dem Schutzgebiet Nuthetal-Beelitzer Sander zugeordnet. „Sieben verschiedene Lebensraumtypen, die von der Europäischen Union als bedroht eingestuft wurden, sind hier zu finden", so beschreibt Dr. Michael Gödde, Referatsleiter beim Landes-Umweltministerium, die Artenvielfalt in dem Niederungsgebiet. Sandtrockenrasen, Hochstauden und Waldtypen sind hier anzutreffen, reichhaltig ist die Tierwelt: Lurche, Tagfalter und seltene Käfer wie der Hirschkäfer fühlen sich hier heimisch, Rehe finden sich zum Äsen ein und schauen den Fahrzeugkolonnen auf der Schnellstraße hinterher, auch Wildschweine tummeln sich hier gern, denn es gibt gutes Futter. Zum Artenreichtum tragen Fischotter, Rotbauchunke, Kammmolch und das in der Nuthe heimische Neunauge bei. „Für die haben wir europaweit eine Verantwortung", so Dr. Gödde. Deshalb soll für die Nutheniederung vom Horstweg bis Saarmund auch der Antrag als FFH-Schutzgebiet der Europäischen Union gestellt werden. Im September wird das Papier der Landesregierung zur Bestätigung vorliegen und danach kann der EU-Ministerrat in Brüssel die entsprechende Entscheidung treffen. 489 Gebiete im Land Brandenburg sind bereits für den FFH- Katalog mit dem Oberbegriff „Natura 2000" nach Brüssel gemeldet, darunter der Sacrower See mit dem Königswald und die Döberitzer Heide. Mit der Anerkennung durch die Europäische Union käme von dort „Geld für den Naturschutz", sieht Dr. Gödde voraus. Geld also für das Nuthetal vom Horstweg in Babelsberg mit den Wiesenflächen von Drewitz und Bergholz-Rehbrücke bis nach Saarmund. Georg Jopke

Georg Jopke

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