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GROSSES DESINTERESSE: „Europa ist für Wähler wie ,Fata Morgana’“

GROSSES DESINTERESSE Für das geringe Interesse der Bürger an der Europawahl tragen nach Ansicht des Potsdamer Politologen Jürgen Dittberner die Parteien eine erhebliche Mitverantwortung. Sie instrumentalisierten die Abstimmung am 13.

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GROSSES DESINTERESSE Für das geringe Interesse der Bürger an der Europawahl tragen nach Ansicht des Potsdamer Politologen Jürgen Dittberner die Parteien eine erhebliche Mitverantwortung. Sie instrumentalisierten die Abstimmung am 13. Juni für ihre jeweiligen nationalen Zwecke, sagte Dittberner. Es gehe vor allem darum, die eigene Beliebtheit zu testen, statt wichtige europäische Themen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Slogans auf den Wahlplakaten der Parteien zielten nur auf eine kurzfristige Mobilisierung der Wähler. Europa bleibe für die Menschen „weit weg“. „Sie haben überhaupt keine Vorstellungen, kein Gefühl für die Relevanz Europas. Es ist fast wie eine Fata Morgana“, sagte der Professor. Viele durchschauten nicht die Aufgaben und Arbeit der Institutionen wie dem Parlament oder der Kommission; auch die handelnden Personen blieben weitgehend unbekannt. Zwar sei das Engagement der Politiker unmittelbar vor dem Wahl anzuerkennen. Aber: „Es wäre schon ganz gut, wenn die Parteien sich in der Zwischenzeit auch öfter mal vor Ort sehen lassen würden.“ Die Pfründe seien den Politikern schließlich sehr willkommen. „Es ist durchaus begehrt bei Parteifunktionären, europäischer Abgeordneter zu werden: Man ist relativ unkontrolliert und auch finanziell ganz gut gestellt.“ dpa/PNN

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