Landeshauptstadt: Europa verteilt Geld
Aufruf der Stadt zur Bewerbung um Fördermittel
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Am Stern/ Drewitz/ Innenstadt – Wenn in der kommenden Woche am Mittwoch im Wohngebiet Am Stern der erste offizielle Taubenschlag der Stadt eröffnet wird, liegt dies vor allem an Fördergeld, dass die Abkürzung „LOS“ trägt. Diese steht für „Lokales Kapital für soziale Zwecke“. Für dieses Programm des Europäischen Sozialfonds rief Potsdams Beigeordnete Elona Müller gestern den Start einer neuen Förderperiode aus. „Bis zum 15. August können sich die Bürger der Stadt um Gelder aus diesem Topf bewerben, um damit kleinere Projekte stemmen zu können“, sagte Müller vor Journalisten.
Für solche „kleinteiligen“ Vorhaben stehen in diesem Jahr 185 000 Euro zur Verfügung – 90 000 für Drewitz und den Stern, 95 000 für die Innenstadt. Wer das Geld nach seiner Bewerbung bekommt, entscheidet ein Ausschuss. „Darin sitzen Bewohner der jeweiligen Stadtteile, Unternehmen, die Verwaltung und einige andere Partner“, sagte Gabriele Röder, die in der Verwaltung das Regionalbudget koordiniert. Insgesamt rechne sie mit zwei- bis dreimal so vielen Bewerbern, als Plätze zur Verfügung stehen. Schon jetzt hätten einige Potsdamer ihre Ideen eingereicht. Weitere Infos – etwa über den Aufbau der Bewerbung – lassen sich laut Röder im Internet unter www.potsdam.de/LOS abrufen.
Potsdam profitiert seit 2004 vom LOS-Programm. „Seitdem konnten wir 120 Projekte umsetzen, die mit 800 000 Euro unterstützt wurden“, sagte Müller. Damit seien die Mittel vorzüglich dazu geeignet, die Zivilgesellschaft zu stärken, da die Förderung auf dem Engagement einzelner Bürger beruhe. Im vergangenen Jahr seien so 18 Projekte mit 141 000 Euro unterstützt worden, sagte Müller.
Die Beigeordnete betonte die Nützlichkeit der geförderten Projekte: So hätten vier Teilnehmer dadurch einen Arbeitsplatz erhalten, einer habe sich selbstständig machen können – als Dokumentator für historische Stätten. „Mit dem Geld hat sich der Verein Manne e.V. auch dafür eingesetzt, dass Jungen in Kindergärten mehrere Praktika absolvierten“, so Müller. Und das Projekt für den ersten Potsdamer Taubenschlag sei darauf ausgerichtet gewesen, benachteiligte Menschen zu helfen: Schwer vermittelbare Langzeitarbeitslose hätten so eine neue ehrenamtliche Aufgabe für ihr Leben gefunden. „Wir sind nun gespannt auf die neuen Ideen“, so Müller. HK
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