Sport: Europaweit schwer zu toppen
Tolles Finale um den UEFA-Cup in Potsdam mit überzeugendem Turbine-Triumph
Stand:
Tolles Finale um den UEFA-Cup in Potsdam mit überzeugendem Turbine-Triumph Der UEFA-Pokal der Frauen steht für ein Jahr in Potsdam! Nur 69 Sekunden benötigte der FFC Turbine am Sonnabend, um vor 8664 Zuschauern dem schwedischen Meister Djurgarden/Älvsjö Stockholm klar zu machen, wer im Rückspiel des Europacup-Finals der Frauen Chef auf dem Rasen des Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadions ist. Anja Mittag schob den Ball nach links zu Petra Wimbersky, und die netzte clever zum 1:0 ein (2.). Das 2:0, von Conny Pohlers nach Flanke Mittags per Kopf-Aufsetzerball erzielt (9.), beraubte die Gäste aller Illusionen, das 0:2 aus dem Hinspiel noch wett machen zu können, auch wenn Kristin Bengtsson gleich darauf das Anschlusstor gelang (10.). Pohlers nämlich räumte mit dem 3:1 nach starker Vorarbeit Wimberskys (16.) auch die letzten Zweifel aus. Turbine zeigte sich vor der Vereins-Rekordkulisse im Stadion und ungezählten Zuschauern vorm RBB-Bildschirm wahrhaft meisterlich, beherrschte die Gäste sicher, kontrollierte das Geschehen souverän. Nadine Angerer war bei Bengtssons Sonntagsschuss machtlos und sonst erneut sicherer Rückhalt, in der Abwehrarbeit verdiente sich Jennifer Zietz erneut ein Extralob – sie verurteilte Stockholms Ausnahme-Stürmerin Victoria Svensson zur Wirkungslosigkeit. Und kam sie mal einen Schritt zu spät, waren ihre Nebenleute da. Das Mittelfeld um Ariane Hingst ließ nichts anbrennen, und vorn wirbelte Potsdams Sturm die Gäste-Abwehr immer wieder schwindelig, auch wenn weitere Tore ausblieben. Als um 14.47 Uhr die türkische Schiedsrichterin Lale Orta abpfiff, kannte der Jubel des schon vorher mit La-Ola-Wellen feiernden Publikums kein Halten mehr, als um 15.05 Uhr Ariane Hingst den UEFA-Cup aus den Händen von UEFA- Exekutivmitglied Eggert Magnusson überreicht bekam, ihn küsste und in die Höhe wuchtete, glich das „Karli“ einem Freudenhaus. Sektduschen, Gesänge auf dem Siegerpodest und den Rängen, Dankesworte des Mannschaftskapitäns: „Ihr seid die besten Fans der Welt. Danke!“ rief die schon etwas heisere „Ari“ ins Mikrofon. „Wir haben heute ein tolles Spiel vor einer tollen Kulisse gesehen, die in Europa nicht so schnell zu toppen ist“, meinte Potsdams sichtlich aufgewühlter Trainer Bernd Schröder, der aus seinem Innenleben keinen Hehl machte (siehe nebenstehend „Auf dem Gipfel“). „Wir haben als Neulinge kein Spiel verloren und nur einmal unentschieden gespielt. Das ist alle Ehren wert.“ Nach Turbines Einzug ins Endspiel hatte der Coach den Fans bereits versprochen: „Jetzt holen wir den UEFA-Cup!“ Am Sonnabend wurde er erneut mutig, als er den Fans nach der Ehrentour durch die Stadt vom Rathaus-Balkon aus zurief: „Ich verspreche euch: Jetzt holen wir auch den DFB-Pokal.“ Mit der Leistung vom UEFA-Cup-Finale ist dies durchaus möglich, auch wenn der FFC Frankfurt am kommenden Sonnabend im Berliner Olympiastadion ein schwererer Gegner als Djurgarden/Älvsjö sein dürfte. „Dieser Sieg gibt uns noch mehr Selbstvertrauen für das DFB-Pokalfinale“, war sich nicht nur Jennifer Zietz sicher.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: