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Sport: Ex-Europapokalsieger Magdeburg viertklassig

Hauchdünne Entscheidungen am letzten Spieltag

Stand:

Rot-Weiss Ahlen und Rot-Weiß Oberhausen heißen die Aufsteiger zur 2. Bundesliga aus der Regionalliga Nord. Ahlen machte den Sprung nach oben mit einem 3:1-Sieg beim SV Babelsberg perfekt, Oberhausen schüttelte die Verfolger mit einem 3:0-Erfolg bei Union Berlin ab.

In der Final-Entscheidung zur Qualifikation für die neue 3. Liga jubelte Eintracht Braunschweig dank eines 2:0-Heimerfolges über Borussia Dortmund II. Leidtragender war der FC Magdeburg. Zwar gewann der Europapokalsieger von 1974 zum Saisonabschluss in Wuppertal mit 2:1, doch als klar wurde, dass das nicht reichen würde, feuerten mitgereiste Fans Feuerwerkskörper aufs Spielfeld ab. „Nur am Torverhältnis zu scheitern ist natürlich bitter, rechtfertigt aber nicht so ein Benehmen“, stellte FCM-Trainer Paul Linz klar.

Kickers Emden gelang der Sprung in die neue Liga, der Mannschaft von Trainer Stefan Emmerling genügte ein 0:0 beim VfL Wolfsburg II. „Das knappe Saisonfinale hätten wir uns ersparen können. Jetzt fallen viele Steine von uns ab“, sagte Emmerling erleichtert. Riesenenttäuschung dagegen in Essen, wo Rot-Weiss gegen den VfB Lübeck mit 0:1 patzte. Nach der verpassten Qualifikation für die 3. Liga randalierten so genannte Fans und attackierten die Polizei und sogar eigene Spieler.

In Ahlen war die Aufstiegsfeier trotz der theoretischen Möglichkeit, den Sprung nach oben noch zu verpassen, bereits vor einer Woche über die Bühne gegangen. „Es bleibt dabei, wir sind aufgestiegen“, sagte Trainer Christian Wück selbstbewusst. Der Spitzenreiter ließ im abschließenden Spiel keine Zweifel aufkommen.

Die Oberhausener sicherten als Aufsteiger aus der Oberliga mit dem Sieg in Berlin den Durchmarsch zur zweiten Liga. „Mit so einer Truppe macht es unheimlich Spaß“, sagte Coach Hans-Günter Bruns, „wir haben einen Supererfolg erreicht.“ Bruns wird in der neuen Saison jedoch nicht mehr als Trainer, sondern als Sportdirektor arbeiten. Ein neuer Trainer ist noch nicht benannt.

Enttäuschung herrschte dagegen bei Fortuna Düsseldorf. Die Mannschaft von Trainer Norbert Meier kam ungeachtet eines abschließenden 4:0-Sieges bei Rot- Weiß Erfurt nur auf dem undankbaren dritten Platz ein. „Ich bin dennoch stolz auf die Truppe“, lobte Meier, „und Oberhausen müssen wir gratulieren. Wir hatten es eben nicht mehr in der Hand.“ Nach Spielschluss kam es zu Ausschreitungen. Enttäuschte Essener Fans waren über die Absperrungen aufs Spielfeld gesprungen. Die Polizei setzte Pfefferspray ein.

In der Regionalliga Süd marschierten der FSV Frankfurt und der FC Ingolstadt im Gleichschritt in die 2. Bundesliga. In einer spannenden Dreier-Konstellation an der Tabellenspitze setzten sich die beiden Vereine am letzten Spieltag mit 62 Punkten durch. Der SV Sandhausen verpasste dagegen den Aufstieg nach einer 0:4-Schlappe beim VfB Stuttgart II.

Als der Durchmarsch perfekt war, brachen in Frankfurt alle Dämme. Die Spieler tanzten in T-Shirts mit der Aufschrift  „Deutschland - wir kommen“ ausgelassen über den Rasen und Trainer Tomas Oral musste die obligatorische Bierdusche über sich ergehen lassen. Ingolstadts Trainer Thorsten Fink war trotz des Aufstiegs nicht hundertprozentig zufrieden. Der nicht erreichte Staffelsieg nagt an seinem Ego. „Unser Ziel war es, Erster zu werden“, sagte er. „Aber wir feiern natürlich den Aufstieg als großen Erfolg.“ dpa

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