René Kohl: Ex-IHK-Chef Kohl geht zu GSE Protect
René Kohl war in Schwierigkeiten geraten, als dem früheren IHK-Präsidenten Verschwendung von geldern vorgeworfen wurde. Jetzt hat er zwei Jobs. Noch aber gibt es offene Fragen zu seiner Restarbeitszeit.
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Potsdam - Erst wäre er beinahe im Strudel der Verschwendungsaffäre um seinen früheren Chef, den Präsidenten der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) Victor Stimming, mit untergegangen, nun aber hat Ex-IHK-Hauptgeschäftsführer René Kohl offenbar gleich zwei Jobs – zumindest für viereinhalb Monate. René Kohl sei mit sofortiger Wirkung neuer Geschäftsführer von GSE Protect, das Arbeitsverhältnis beginne mit dem heutigen Dienstag, teilte Michael Goldschmidt, Geschäftsführender Gesellschafter der bundesweit tätigen Potsdamer Sicherheitsfirma, am gestrigen Montag mit. Erst vor rund einem Monat hatte Kohl bei der IHK seinen Rücktritt erklärt. Sein Dienstverhältnis ende zum 30. Juni, teilte die IHK damals mit.
Von der Kammer war am Montag dazu keine Stellungnahme zu bekommen. Allerdings stieß die Ankündigung von GSE Protect nach PNN-Informationen dort auch auf Verwunderung. Ob mit der IHK über eine vorzeitige Auflösung des Arbeitsvertrages gesprochen worden sei, konnte Goldschmidt am Montag nicht beantwort. „Das kann ich ihnen nicht sagen.“
In Schwierigkeiten geraten war Kohl durch die Vorwürfe gegen Stimming. Dabei ging es um dessen Luxus-Dienstwagen, teure Tagungen auf Malta, üppige Altersrücklagen und die Beschäftigung einer Sekretärin in Stimmings Firma auf IHK-Kosten. Kohl wird vorgeworfen, die Privilegien abgesegnet zu haben. Während gegen Stimming wegen Veruntreuungsverdachts ermittelt wird, sei gegen Kohl bislang nichts anhängig, hieß es am Montag bei der Staatsanwaltschaft.
Trotz der Vorkommnisse ist Goldstein von der Tauglichkeit seines neuen Geschäftsführers überzeugt. Natürlich habe er Kohl dazu befragt, so der GSE-Protect-Chef. Kohl sei bei der IHK aber ohnehin nur ein „weisungsgebundener Geschäftsführer“ gewesen, der die Beschlüsse der Vollversammlung habe umsetzen müssen, so Goldstein. „Wenn so ein guter Mann auftaucht, fällt es schwer, ihn gehen zu lassen.“
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