zum Hauptinhalt
Der „clubmitte“ im „Freiland“: Akzeptanzprobleme beim jungen Klientel.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Ex-„S 13“ mit Schwierigkeiten

Jugendklub „clubmitte“ im „Freiland“-Gelände beklagt zu wenig regelmäßig erscheinende Jugendliche

Stand:

Teltower Vorstadt - Zu wenige Jugendliche kommen regelmäßig: Mit Akzeptanzproblemen hat der Nachfolger des ehemaligen Innenstadt-Jugendklubs „S 13“ an seinem neuen Standort im „Freiland“- Jugendzentrum zu kämpfen. Das wurde am Mittwoch deutlich, als das überarbeitete Konzept des inzwischen unter dem Namen „clubmitte“ firmierenden Klubs vorgestellt wurde. Derzeit kämen – wenn im Klub nicht extra Projekte angeboten würden – nur bis zu sieben Jugendliche pro Tag, sagte Klubmitarbeiterin Cornelia Lunk. Ziel sei ein täglicher Durchlauf von bis zu 30 jungen Leuten. Eine feste Clique, wie es sie früher im „S 13“ gegeben habe, gebe es bisher nicht.

Die „S13“-Zeiten sind seit mehr als drei Jahren Vergangenheit. Bekanntlich verlor der „S13“ im Frühjahr 2008 im Zuge der Schließung des „Spartacus“-Jugendhauses in der Schloßstraße sein angestammtes Domizil. Es folgte ein provisorisches, für Jugendarbeit zu kleines Büro in der Berliner Straße – dieses wurde Mitte 2010 geschlossen. In der Folge verlegten sich die Klub-Angestellten auf Jugendarbeit unter freiem Himmel, bis sie im Mai 2011 ihren neuen Standort im „Freiland“ in der Friedrich-Engels-Straße beziehen konnten.

Doch die neue Lage schafft neue Probleme, wie gestern Ralf Becker vom Jugendamt erklärte. So liege der Klub – anders als vergleichbare Einrichtungen – genau zwischen mehreren Stadtteilen. Auch gäbe es keine Schulen in der Nähe, jugendliche Zufallskundschaft sei also selten. Zudem sei es ein „Experiment“, in einem Jugendkultur-Gelände wie „Freiland“, in dem Jugendliche vor allem selbstbestimmt agieren und Projekte entwickeln sollen, ein sozialpädagogisch betreuten Klub zu etablieren – wegen der unterschiedlichen Zielgruppen, wie es hieß.

Um mehr Jugendliche anzulocken, setzen die Club-Mitarbeiter nun auf Angebote, die Kreativität anregen sollen – und auf Musik. Die einmal im Monat stattfindenden Konzerte im Klub würden schon „super“ angenommen, ebenso die Ferienkurse und weitere besondere Angebote wie ein Kurs für DJ-Anfänger, so Lunk.

Ende des Jahres will der Klub und sein Träger – die Stiftung Sozialpädagogisches Institut (SPI), die auch den Lindenpark betreibt – zusammen mit der Stadt überprüfen, ob das neue Konzept mehr Zulauf gebracht hat. „Dann werden wir uns noch einmal die Karten legen“, sagte Becker. Heute schon sollen die Stadtverordneten im Jugendhilfeausschuss über den Klub diskutieren. Der „clubmitte“ wird jährlich mit rund 140 000 Euro gefördert. Der Klub ist mit einem Proberaum und einem Veranstaltungssaal ausgestattet, dazu kommen ein Kicker- und ein Wii-Videospiel sowie eine Tischtennisplatte. Auch Hausaufgabenhilfe wird angeboten. HK

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })