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Stadtwerke-Affäre in Potsdam: Ex-Step-Chef Munder klagt gegen Entlassung

Enrico Munder, ehemaliger Geschäftsführer der Step, zieht nun vor das Arbeitsgericht Potsdam. Dort klagt er gegen seine Entlassung.

Von Peer Straube

Stand:

Potsdam - Die Stadtwerke-Affäre beschäftigt jetzt auch die Justiz. Der ehemalige Geschäftsführer der Stadtentsorgung Potsdam GmbH (Step), Enrico Munder, hat vor dem Potsdamer Arbeitsgericht gegen seine Entlassung geklagt. Das teilte das Gericht am Mittwoch den PNN mit. Die Verhandlung findet am 8. September statt.

Munder war wie berichtet im Mai abberufen und im Juli ordnungsgemäß gekündigt worden. Die Kündigungsfrist beträgt ein Jahr, bis dahin erhält Munder seine vollen Bezüge. Er verdiente bei der Step jährlich rund 130.000 Euro. Grund für die Kündigung ist Munders Rolle in der Affäre um die über Jahre hinweg exorbitant gestiegenen Gehälter der früheren Step-Prokuristin Petra V.

Staatsanwaltschaft Neuruppin klagt gegen Petra V.

Wirtschaftsprüfer hatten festgestellt, dass V. von diversen Step-Geschäftsführern – zuletzt Munder und der ebenfalls abberufene Holger Neumann – zwischen 2004 und 2014 unter anderem Mehrvergütungen in Gesamthöhe von 476.091 Euro zugesprochen worden waren, an allen Gremien vorbei. Das letzte Jahresgehalt von V. betrug 2014 – mit allen Zuwendungen – knapp 160.000 Euro. Gegen Petra V. ermittelt inzwischen die Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft in Neuruppin wegen Vorteilsnahme im Zuge ihres privaten Hausbaus.

Dass Munder gegen seine Entlassung geklagt habe, sei nicht überraschend, sondern ein völlig normaler Vorgang, hieß es aus Unternehmenskreisen gegenüber den PNN. Erwartet wird ein Vergleich. Die Stadtwerke-Tochter Step gehört zu 51 Prozent der Stadt und zu 49 Prozent dem privaten Entsorgungsunternehmen Remondis. 

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