zum Hauptinhalt
Imposant. Das Gebäudeensemble in der Rembrandtstraße 24 ist das einzige Mehrfamilienhaus in der Straße. Laut Architekt ist es kein Einzeldenkmal, genießt aber den Flächendenkmalschutz der Berliner Vorstadt.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Exklusivwohnungen in der Schmirgelfabrik

Berliner Immobiliengruppe saniert Gebäudekomplex in der Rembrandtstraße

Stand:

Berliner Vorstadt - Klaus Leindecker kennt die Geschichte des Hauses in- und auswendig. Was nicht verwundert, er ist seit 1936 Teil dieser Geschichte. Seit damals lebt der mittlerweile 80-jährige frühere Forstingenieur in dem Gebäude in der Rembrandtstraße 24.

Ursprünglich wurde der viergeschossige Gebäudekomplex, der aus einem Querriegel und drei zur Rembrandtstraße ausgerichteten Seitenflügeln besteht, 1890 als Fabrik für die Herstellung von Schmirgelpapier errichtet. Als die Firma pleite ging, erzählt Leindecker, habe eine jüdische Versicherungsgesellschaft das Ensemble erworben und bereits damals zu Wohnungen umbauen lassen. Die Nazis enteigneten die Versicherungsgesellschaft, nach dem Krieg schließlich ging das Haus in städtischen Besitz über. So blieb es bis 2008.

Dann kaufte die Berliner Pine-Immobilien-Gruppe den Komplex von der städtischen Pro Potsdam. Seit einem Jahr wird er saniert, bis Ende 2012 soll alles fertig sein. Seit dem gestrigen Donnerstag gibt es eine Musterwohnung zu besichtigen. Weitere 20 von ihnen kommen hinzu – alle werden verkauft, für Preise zwischen 160 000 und 980 000 Euro. Alle, bis auf eine. Denn Klaus Leindecker kann in seiner alten Wohnung bleiben – zur alten Miete. „Die Differenz zur Marktmiete übernehmen wir“, sagte Pine-Geschäftsführer Ingo von Balluseck den PNN.

Für die anderen Wohnungen beginnt jetzt die Vermarktung. Interessenten gebe es bereits eine ganze Menge, so von Balluseck. Für Pine Immobilien ist es das erste Engagement auf dem Potsdamer Markt, doch man sei nach weiteren Objekten auf der Suche, sagte von Balluseck. Potsdam sei ein „Topstandort für Wohneigentum in Ostdeutschland“. Die Zielgruppe des Unternehmens seien jedoch nicht Kapitalanleger, sondern Selbstnutzer, erklärte von Balluseck.

Einen „knapp zweistelligen Millionenbetrag“ gibt die Firma laut von Balluseck für die Sanierung des Gebäudekomplexes aus, insgesamt entstehen 3500 Quadratmeter Wohnfläche. Im hinteren Teil des Grundstücks wird zudem eine Tiefgarage mit 19 Plätzen errichtet, weitere zehn Stellplätze werden ebenerdig angelegt.

Pine widmet sich laut von Balluseck nicht dem Neubau, sondern konzentriert sich auf die Sanierung von Altbauten. Als Referenzen gibt das Unternehmen unter anderem die Sanierung von Gründerzeithäusern in der Berliner Zionskirchstraße sowie von Wohnhäusern in der Raumer und der Senefelder Straße in der Bundeshauptstadt an. P. Straube

P. Straube

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })