Landeshauptstadt: Exner einmal durchgefallen
Mehrheit für Bürgermeister erst im zweiten Wahlgang
Stand:
Mehrheit für Bürgermeister erst im zweiten Wahlgang Der Finanzbeigeordnete Burkhard Exner ist gestern von den Stadtverordneten erst im zweiten Wahlgang zum Potsdamer Bürgermeister gewählt worden. Bei der ersten geheimen Wahlrunde hatten 22 Stadtverordnete für ihn und 22 dagegen gestimmt. Vier Stimmzettel waren ungültig. Im zweiten Wahlgang, bei dem eine einfache Mehrheit ausreicht, gaben 25 Stadtverordnete Exner ihre Stimme, 20 votierten gegen ihn als Bürgermeister, vier Stimmzettel waren erneut ungültig. Besonders Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der Exner vorgeschlagen hatte, zeigte sich nach dem gescheiterten ersten Wahlgang ungehalten. Es wurden Schuldzuweisungen laut. Peter Schüler, Fraktionschef der Grünen, sagte, in den Reihen der SPD-Fraktion hätten wohl einige „ihr Mütchen kühlen“ wollen. Ute Bankwitz (BürgerBündnis) nannte das Vorgehen „skandalös“. SPD-Fraktionschef Mike Schubert versicherte jedoch, seine Fraktion habe „zu hundert Prozent gestanden“, sein CDU-Kollege Götz Th. Friederich meinte, „wir stehen zu unserem Ja“. Geschlossene Ablehnung hatte von vornherein die Linkspartei.PDS signalisiert. Exner selbst sagte, er habe „auf den ersten Wahlgang gehofft, aber mit dem zweiten gerechnet“. Wer oder was hinter dem ersten gescheiterten Wahlgang gestanden habe, wolle er nicht kommentieren. „Aber ich halte wenig von einer Politik mit dem Stimmzettel.“ Mit dem 37-jährigen Juristen Burkhard Exner, der in Berlin-Kladow lebt, hat Potsdam seit dreieinhalb Jahren wieder einen Bürgermeister. Die Stelle war intern ausgeschrieben worden, mit einer Frist von sieben Tagen. Für Exner bedeutet die Wahl zum Bürgermeister eine Verlängerung seiner Amtszeit um drei Jahre bis 2013; gewählt ist er als erster Beigeordneter und Bürgermeister mit dem Geschäftsbereich Zentrale Steuerung und Service sowie Finanzen für acht Jahre. In Potsdam arbeitet er seit dreieinhalb Jahren. Er werde versuchen, so Exner, ein „Bürgermeister für alle“ zu sein. SCH
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