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Sport: Experiment mit Herz gewonnen

Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 bezwang daheim den Berliner AK mit 1:0 / Drittes Fricke-Tor

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Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 bezwang daheim den Berliner AK mit 1:0 / Drittes Fricke-Tor Von Michael Meyer Mitte vergangener Woche kam Rastistlav Hodul auf eine Idee. „Weil wir zu Hause für unsere Fans ein bisschen offensiver spielen müssen, kam mir der Gedanke, gegen den BAK mit drei Stürmern zu spielen.“ Also schickte der Trainer des Fußball-Oberligisten SV Babelsberg 03 seine Mannschaft am Sonnabend gegen den Berliner AK in neuer taktischer Ausrichtung auf den Rasen des Karl-Liebknecht-Stadions. Lukac und Kindt rückten auf die Außenpositionen einer Vierer-Abwehrkette, Neuzugang Sven Hartwig – von Hause aus offensiver Mittelfeldmann – wurde als dritter Stürmer ins Rennen geschickt. Am Ende gewannen die Babelsberger vor 1401 Zuschauern mit 1:0 (1:0) – Experiment gelungen, Tabellenspitze verteidigt. Gleichwohl merkte man den Nulldreiern vor der Pause an, dass sie die Vorstellungen ihres Trainers noch nicht reibungslos umzusetzen verstanden. „In der ersten Halbzeit hatten wir in der Zuordnung noch ein paar Probleme“, räumte später Mannschaftskapitän Patrick Moritz ein, und Hodul befand: „Es war eine zu schnelle Umstellung, deshalb haben wir in der zweiten Halbzeit wieder unser altes System gespielt.“ Von den vor Saisonbeginn hoch gehandelten Gästen ging bis auf Okatans Direktschuss (6.), den Rauch problemlos meisterte, und Görgens Schuss rechts vorbei (57.) keinerlei Gefahr aus. Dennoch lief im SVB-Spiel zunächst nicht viel zusammen – oder BAK-Torwart Manuel Greil, am Sonnabend bester Berliner im Stadion, war zur Stelle. So gegen Tretschoks Schuss aus sechs Metern (21.) und Frickes erste nennenswerte Chance (36.). Dann jedoch konnte Babelsbergs neuer Goalgetter über seinen drittes Treffer im dritten Punktspiel jubeln: Tretschok schickte mit einem Klasse-Pass links Kindt auf die Reise, und dessen scharfe Eingabe vors Tor schob Fricke zum 1:0 in die Maschen (42.). „Ich wurde ja fürs Toreschießen geholt“, meinte der 28-jährige Ur-Babelsberger später selbstbewusst. „Hätten wir auch das 2:0 gemacht, hätten wir den BAK richtig aus dem Stadion geschossen.“ Stimmt. Als die Gastgeber nach dem Seitenwechsel wieder zu ihrem vertrauten System zurückkehrten, häuften sich ihre Chancen, hätten sie viel höher gewinnen können, ja müssen. Doch wieder war Greil zur Stelle (55. gegen Tretschok, 71. gegen Froese und Lukac, 82. gegen Moritz), oder die Nulldreier hatten Pech. So köpfte Tretschok knapp über die Querlatte (62.), zirkelte Moritz einen 20-m-Freistoß an den rechten Pfosten (68.), traf auch Röver nach schönem Laars-Zuspiel nur das rechte Aluminium (88.). „Wir sind mit dem 1:0 noch richtig gut bedient“, bekannte selbst Florian Greve, der im Sommer vom SVB zum BAK wechselte. Gäste-Trainer Christian Backs beklagte später „das bisher schlechteste Spiel meiner Mannschaft“ und kritisierte: „Man kann in Babelsberg verlieren. Aber wenn ein 36-jähriger René Tretschok mehr kämpft als bei uns ein junger Bursche, der von einer höheren als der Oberliga träumt, dann ist das bedenklich.“ Patrick Moritz konnte währenddessen von einem „verdienten“ Sieg sprechen und lobte „die Super-Moral unserer Truppe.“ Was Hodul unterstrich: „Ich bin stolz auf meine Jungs, die auf dem Platz alles gegeben haben.“ Und zu seiner Taktik erklärte der Coach: „Egal ob Dreier- oder Viererkette: Wichtig ist, dass wir mit Herz spielen. Dann kann man so etwas auch in der Oberliga probieren.“ Babelsberg 03: Rauch; Lukac, Laars, Grossert, Kindt; Zenk (73. Lücke), Moritz, Tretschok; Froese (81. Röver), Fricke (90. Prochnow), Hartwig.

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