Landeshauptstadt: Exploratorium erwägt Umzug in Biosphäre Geschäftsführer
„etwas verwundert“
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Bahnhofspassagen und Babelsberger Filmpark bekommen Konkurrenz. Der Verein „Exploratorium Potsdam“ hat jetzt auch die Biosphäre in die engere Standortwahl für seine wissenschaftliche Mitmach-Welt gezogen. Zumindest nannte Axel Werner, Mitinitiator der interaktiven Wissenschaftsausstellung, im Jugendhilfeausschuss am Donnerstagabend diese vier Möglichkeiten: Bahnhofspassagen, zwei Flächen in Filmparknähe und die ehemalige Buga-Halle.
Darüber ist allerdings der Geschäftsführer der Biosphäre, Ralph Hauptmann, „etwas verwundert“. Bereits vor einem Jahr habe es ein Kooperationsangebot an die Macher des Exploratorium gegeben, einige Exponate testweise in die sphäreneigene Ausstellung „Nature Science“ zu integrieren. „Damals lehnte der Verein dankend ab“, eine Vermischung der Konzepte schien unerwünscht, erinnert sich Hauptmann. Im Herbst vergangenen Jahres startete dann der Verein seinen Testlauf in den Bahnhofspassagen. Fünf Wochen lang hatte die Mitmach-Welt mit rund 50 Exponaten geöffnet. Die damalige Besucherzahl von 12 000 habe alle Erwartungen übertroffen, sagte Axel Werner im Ausschuss. Das als Dauerausstellung konzipierte Exploratorium werde jährlich rund 100 000 Besucher zählen und brauche etwa eine Fläche von 1000 Quadratmetern, erklärte Werner.
„Die Biosphäre verfügt gar nicht über eine so große zusammenhängende Fläche“, sagt Geschäftsführer Hauptmann. Nur die so genannte Orangerie mit ihren 700 Quadratmetern sei vermietbar – allerdings nicht für eine Dauerausstellung vorgesehen. Dieser Teil der Buga-Halle sei als Eventbereich geplant und gefördert. „Die Aufnahme einer Dauerausstellung käme einer Umwidmung gleich und ist nicht möglich“, so Hauptmann. Das bestätigte auch der Insolvenzverwalter der Biosphären-Betreiber-Gesellschaft, Ulrich Wenzel. Im übrigen sei niemand auf ihn zugekommen und habe ihm die Idee einer wissenschaftlichen Mitmach-Welt unterbreitet. „Die Herren sollen mich doch mal anrufen“, erklärte Wenzel gegenüber den PNN.
In der Zwischenzeit baut der Wissenschaftsverein seinen Wirkungskreis aus. Ziel sei es, Kindern im Vorschulalter und Grundschülern Physik, Chemie, Biologie und Mathematik näher zu bringen. Dazu ginge man auch in die Schulen. In Babelsberg gestalte der Verein schon jetzt sieben Arbeitsgruppen zu den genannten Themengebieten. Mit dem Treffpunkt Freizeit stehe man in Verhandlung über Experimentierkurse für Kinder und Familien. In wenigen Wochen, so Werner, werde man die Standortentscheidung für das Exploratorium treffen. Spätestens Ende des Jahres soll es eröffnen. NIK
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