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Unendliche Weiten: Planetariumschef Rolf König hofft auf neue Technik.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Fachhochschule will Planetarium aufrüsten

Anschaffung einer 3-D-Projektionsanlage geplant / Stadtkontor schließt Förderung der Innenstadt ab

Von Peer Straube

Stand:

Innenstadt - Das Urania-Planetarium greift mit Hilfe der Potsdamer Fachhochschule (FHP) nach den Sternen. Die FHP wolle in die Technik für eine sogenannte Full Dome Projection investieren, sagte Planetariumschef Rolf König gestern vor Journalisten. Bei dieser Technologie werden mehrere Beamer über einen Hochleistungscomputer gesteuert; der Betrachter erlebt eine atemberaubende 3-D-Animation, beispielsweise einen Sternenflug durch die Galaxis.

Die Fachhochschule wolle die rund 450 000 Euro teure Investition über Mittel aus dem Konjunkturpaket II anschaffen und im Planetarium installieren, sagte König. Die Kooperation hätte einen doppelten Nutzen: Zum einen böten sich den Mediendesignstudenten einzigartige Lernmöglichkeiten in einem Planetarium, während die Besucher der Einrichtung eine Attraktion erleben könnten, die in Ostdeutschland in einem Haus dieser Größe laut König „einmalig“ ist. Nur Großplanetarien wie in Jena oder Hamburg verfügten über Full Dome Projektionen, selbst in Berlin gebe es so etwas nicht. Im Juni sollen abschließende Gespräche stattfinden, dann könnte man den Bau bei Zeiss in Jena in Auftrag geben. König hofft, die Besucher noch in diesem Jahr mit dem optischen Quantensprung beeindrucken zu können. Perspektivisch will der Planetariumschef auch einen neuen Projektor für die Simulation des Sternenhimmels anschaffen. Das alte Gerät, ebenfalls von Zeiss in Jena, ist fast 30 Jahre alt, wurde aber immer wieder technisch hochgerüstet.

Der Umzug vom Neuen Garten in die Innenstadt vor zweieinhalb Jahren sei ein „Riesenschritt nach vorne“ gewesen, freute sich König. Über 10 000 Besucher hätten sich 2008 in die Welt ferner Galaxien und Spiralnebel entführen lassen – eine Steigerung von mehr als 30 Prozent und eine beachtliche Zahl angesichts der lediglich 46 Plätze. Finanziert wurde der Umzug seinerzeit über das Förderprogramm „Soziale Stadt“. Rainer Baatz, Chef des Stadtkontors, das Herr über die Gelder ist, legte gestern den Abschlussbericht für die Innenstadtmaßnahmen vor. Zwischen 2002 und 2007 wurden über 8,4 Millionen Euro aus dem Topf in der City ausgegeben, darunter für die Sanierung des Malteser Treffpunkts Freizeit, des studentischen Kulturzentrums Elfleinhöfe und den Bau der Jugendaktionsfläche auf dem Bassinplatz. Für Letztere, die momentan noch eher als Flop gilt, wünschte sich Oberbürgermeister Jann Jakobs denn auch „zusätzliche Aktivitäten“. Insgesamt ist Baatz jedoch zufrieden. Mit den „Soziale Stadt“-Geldern sei es erstmals gelungen, auch nichtinvestive Maßnahmen zu fördern, im kulturellen und eben im sozialen Bereich. Für Kinder und Jugendliche, schätzte Baatz ein, sei die Innenstadt in den letzten Jahren „lebendiger“ geworden.

Die Stadtteile Stern und Drewitz, bereits seit zehn Jahren im „Soziale Stadt“-Topf, sollen noch bis 2012/2013 weitergefördert werden. Peer Straube

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