Landeshauptstadt: Fahrland: Erntedankfest
Landwirtschaftliches Flair im neuen Potsdamer Ortsteil / Resonanz verhalten
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Landwirtschaftliches Flair im neuen Potsdamer Ortsteil / Resonanz verhalten Fahrland - Premiere für die Landeshauptstadt: Am vergangenen Sonnabend zog durch Fahrland der große Umzug zum Erntedankfest. Pünktlich um 13 Uhr setzte sich ein Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr in Gang und führte den Festzug aus landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Pferdewagen und Reitern durch das Dorf in Richtung Neubaugebiete. Das sei Tradition, seit die Häuser am Königsweg bewohnt sind. Damit wollte die Gemeinde die Neubürger von Anfang an ins Dorfgeschehen einbinden, sagt Ortsbürgermeister Claus Wartenberg. Die Resonanz sei aber noch immer verhalten. Nach gut zehn Minuten erreichte der Zug den Königsweg, nur wenige Anwohner zeigten sich auf den Balkonen. Der restliche Weg führte an den Eisbergstücken vorbei, vielleicht zeigen die künftigen Bewohner dieser Semmelhaack-Siedlung mehr Interesse an landwirtschaftlicher Tradition. Davon gab es reichlich zu bewundern, angefangen im Festzug. Der wurde von fünf Reiterpaaren von den Höfen Uwe Rückert in Krampnitz und Ralf Lehmann in der Marquardter Straße angeführt, gefolgt vom bunten Pony-Gespann von Sandra Riedel und drei Reiterinnen vom „Hexenhof“. Die Erntewagen von Ernst Ruden (Krampnitz) und Fritz Huschke aus Seeburg gaben dem Umzug das richtige Flair. Ruden hatte auf dem Festplatz zuvor bereits eine Dreschmaschine, gebaut im Jahre 1938, aufgestellt. Sie habe beim Test auf Anhieb funktioniert, berichtete er. Die Vereine, die Kita „Landmäuse“ und die Regenbogenschule sorgten für kurzweilige Informationen. Der Bürgerverein präsentierte seine Bilanz der Montagsgespräche in der Mühlenbaude, wo vor zwei Jahren auch Ministerpräsident Matthias Platzeck aus seinem Leben erzählt hatte. Noch im Herbst hofft man auf eine Zusage der Sielmannstiftung, wo dann die Zukunft der Döberitzer Heide diskutiert werden soll. Doch aktuell zum Erntefest kamen die SPD-Landtagsabgeordnete Susanne Melior und überraschend der frühere Landwirtschaftsminister Edwin Zimmermann. Noch bis Ende der fünfziger Jahre wurde im Dorf Erntedank gefeiert, erinnerte sich Pfarrer Herwig Schworm. Doch als die eigenständigen Bauernhöfe dann in den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften aufgingen, verschwand auch diese Traditon. 1993 war Fahrland dann wieder Ort des ersten Brandenburger Landeserntedankfestes des Bauernverbandes.Winfried Gutzeit
Winfried Gutzeit
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