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Landeshauptstadt: Fahrplan für Toleranzedikt

Stadt plant Thesendiskussion für 9. November

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Für die lang angekündigte Neufassung des Potsdamer Toleranzedikts gibt es nun einen Terminplan. Diesen erklärte gestern Dieter Jetschmanegg, Referent von Oberbürgermeister Jann Jakobs, den PNN. Zunächst werde eine „Kerngruppe“ mit rund fünf Mitgliedern Thesen für das Edikt erarbeiten. „Das Gremium soll sich zum Beispiel aus Persönlichkeiten zusammen setzen, die für Integration von Ausländern in Potsdam stehen“, so Jetschmanegg. Nähere Angaben zur Besetzung des Gremiums konnte er noch nicht machen.

Die Idee des Edikts war kurz nach dem Angriff auf den farbigen Potsdamer Ermyas M. öffentlich geworden. „Toleranz ist nicht nur eine moralisch bindende Kategorie, sondern auch ein Standortfaktor“, erklärte Jetschmanegg die Motivation der Stadt für das Projekt.

Mit dem erarbeiteten Thesenpapier möchte die Verwaltung an die Öffentlichkeit gehen. „Die Idee ist, mit einer Auftaktveranstaltung die Diskussion zu eröffnen“, so Jetschmanegg. Dazu sollten viele Vertreter der Potsdamer Zivilgesellschaft eingeladen werden, beispielsweise Kirchen, Sportvereine oder Gastronomen. Als möglichen Termin für solch eine groß angelegte Diskussion könne er sich den 9. November dieses Jahres vorstellen, wegen der zentralen Bedeutung des Datums für die deutsche Geschichte. „Zudem ist das historische Toleranzedikt nach dem gregorianischen Kalender am 8. November für gültig erklärt worden“, erläuterte Jetschmanegg. Er glaube, dass sich durch den Tag ein Signal für alle Teilnehmer ergeben könne, im folgenden halben Jahr über Umsetzungsvorschläge nachzudenken. „Handwerker könnten vielleicht eine Ausgabe des Edikts ihren Versandwaren beilegen.“ Schließlich soll 2008 ein Symposium tagen, das ein beschlussfähiges Edikt für die Stadtverordnetenversammlung erarbeite. H. Kramer

H. Kramer

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