
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Fahrscheine werden ab August teurer
Im Zuge der VBB-Tarifanpassung erhöht auch der Verkehrsbetrieb ViP die Ticketpreise um zehn Cent
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Bus- und Straßenbahnfahrten werden in Potsdam ab nächsten Monat teurer: „Nach 19 Monaten Preisstabilität“ steigen die Tarife ab 1. August durchschnittlich um 2,8 Prozent, wie der Verkehrsbetrieb ViP am Freitag mitteilte. So kostet etwa die Einzelfahrt im Tarifgebiet AB künftig zehn Cent mehr. Statt 1,80 Euro werden 1,90 Euro fällig. Für die Umweltkarte Potsdam AB zahlen die Kunden 36,60 Euro statt wie bislang 36 Euro. Die Preise für die Kurzstrecke, das Schülerticket und das VBB-Freizeitticket für Schüler und Azubis werden nicht angehoben. Laut ViP können Fahrscheine, die vor der Tarifänderung gekauft wurden, bis maximal 14 Tage nach deren Inkrafttreten genutzt werden. Zeitkarten bleiben gültig.
Die Tarifanpassung erfolgt im gesamten Geltungsbereich des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), also auch im Potsdamer Umland und in Berlin. Wie berichtet hatte der VBB-Beirat die Anhebungen im Frühjahr abgesegnet. VBB-Chef Hans-Werner Franz hatte die Notwendigkeit der Verteuerung mit allgemein stark gestiegenen Verbraucherpreisen, etwa für Energie, begründet.
Fahrgastverbände hatten allerdings Kritik geübt und die geplanten Anhebungen als „falsches Signal“ und „wenig einfallsreich und bequem“ bezeichnet. Nach ihrer Auffassung hätten zum Beispiel die gestiegenen Treibstoffpreise dazu geführt, dass die Nahverkehrsunternehmen mehr Kunden gewonnen haben, weil viele Berufspendler vom Auto auf Bahn oder Bus umgestiegen seien. Unterstützung erhielt der VBB vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Brandenburgs Nahverkehrsbetriebe hätten die Kostensteigerungen schlüssig nachgewiesen, sagte Werner Faber, Chef des VDV-Landesgruppenverbandes Berlin-Brandenburg. Kraftstoffe etwa seien zuletzt um durchschnittlich 17 Prozent pro Jahr teurer geworden, die Kosten für Dienstleistungen und die Reinigung der Fahrzeuge seien um zehn Prozent gestiegen, die Materialkosten um drei Prozent. „Aus diesen Gründen ist es notwendig, nach 19 Monaten die Preise moderat anzupassen“, sagte ViP-Chef Martin Grießner am Freitag auf PNN-Anfrage.
Laut VBB liegt der Umfang der Tarifanpassungen mit durchschnittlich 2,8 Prozent unterhalb der Inflationsrate in Berlin und Brandenburg, die seit Januar 2011 rund 3,2 Prozent betragen habe. Die letzte Tarifsteigerung fand vor knapp zwei Jahren statt. Auch damals wurden die Preise für Einzelfahrscheine in Potsdam um zehn Cent angehoben. Das betraf im Gegensatz zur aktuellen Entwicklung allerdings auch die Kurzstrecke.
Berlin-Pendler müssen ab 1. August ebenfalls draufzahlen. Ein Berlin-ABC- Fahrschein, der für die ganze Bundeshauptstadt und Potsdam gilt, kostet dann 3,10 Euro statt bisher drei Euro. Ein Ticket für Berlin AB schlägt mit 2,40 statt wie bislang mit 2,30 zu Buche. Neu im Berliner Angebot ist die 10-Uhr- Karte: Für monatlich 68 Euro kann man etwa im Tarifgebiet ABC alle Verkehrsmittel montags bis freitags jeweils von 10 Uhr bis 3 Uhr des Folgetags nutzen, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen jeweils ganztägig.
Alle Änderungen unter www.vip-potsdam.de.
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