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Landeshauptstadt: Faire Chance

ATLAS Von Sabine Schicketanz Natürlich hat die Stadt rein juristisch gesehen die Freiheit, sich in einem Vergabeverfahren gegen den per Bewertung gekürten Favoriten zu entscheiden. Dennoch scheint dieses Vorgehen im Falle der Suchtberatung und -prävention eher ungünstig.

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ATLAS Von Sabine Schicketanz Natürlich hat die Stadt rein juristisch gesehen die Freiheit, sich in einem Vergabeverfahren gegen den per Bewertung gekürten Favoriten zu entscheiden. Dennoch scheint dieses Vorgehen im Falle der Suchtberatung und -prävention eher ungünstig. Schließlich hat sich hier das Konzept eines Bewerbers als mit Abstand am besten herausgestellt. Trotzdem wird dieser Bewerber jetzt ausgebremst – per politischer Willensbekundung. Stattdessen sollen die bisherigen Träger des Suchtberatung, Chill Out und AWO, noch einmal die Chance bekommen, ein Konzept aufzustellen, das mit dem zur Verfügung stehenden Geld realisiert werden kann. Dieses Ansinnen der Politik ist auf der einen Seite sicherlich nachvollziehbar – schließlich haben Chill Out und AWO über Jahre bewiesen, dass sie erfolgreich arbeiten. Auf der anderen Seite ist jedoch zu bedenken, dass auch diese beiden Träger wohl oder übel akzeptieren müssen, dass es nicht mehr so viel Geld für die Suchtberatung gibt wie bisher. Sich darauf einzustellen, ist im Interesse der Suchtkranken mindestens so wichtig wie eine qualitativ gute Arbeit. Und genau das haben die beiden Träger bisher nicht geschafft – oder nicht schaffen wollen. Doch mit einer Protesthaltung lässt sich auch nicht mehr Geld herzaubern, außer es wird anderen sozialen Trägern weggenommen. Deshalb sollte dem Bewerbungs-Sieger zumindest eine faire Chance eingeräumt werden.

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