Landeshauptstadt: Fäkalienabfuhr: EWP will Auftrag ausschreiben

Potsdamer Haushalte, die nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen sind, werden künftig offenbar nicht mehr ohne weiteres selbst entscheiden können, von welcher Firma sie ihre Fäkaliengrube leeren lassen. Die Stadtverordneten haben eine Satzung zur „Erhebung von Gebühren für die dezentrale Entwässerung“ beschlossen, nach der die Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) für die so genannte „dezentrale Fäkalienabfuhr“ zuständig ist. Die EWP hat kürzlich deshalb Schreiben an 1150 Haushalte in Grube und der Stadt Potsdam ohne neue Ortsteile verschickt. Per Fragebogen soll herausgefunden werden, wer eine Fäkaliengrube hat und wie viel Abwasser sie fasst. Eines dieser Schreiben kam am Mittwochabend im Hauptausschuss auf den Tisch. Betroffene hatten sich an die Fraktionschefs von Linkspartei.PDS, SPD und CDU gewandt. Es bestehe die Befürchtung, dass die kleineren Fäkalienabfuhr-Firmen ausgebootet werden sollten, sagte Linkspartei-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg.

Dies wies die EWP gestern zurück. Das Unternehmen sei von der Stadt beauftragt, die Entsorgung des Abwassers einschließlich des Transports zu übernehmen, so Sprecher Stefan Klotz auf PNN-Anfrage. Dazu werde die EWP Mitte 2006 eine Ausschreibung veranstalten. Ob dann mehrere oder nur eine Firma mit der Fäkalienabfuhr beauftragt werden, lasse sich derzeit nicht sagen. Die EWP gehe aber davon aus, dass die Entsorgung mit den in der Satzung festgelegten 8,18 Euro pro Kubikmeter für die meisten Bürger günstiger werde.SCH