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Landeshauptstadt: Fall Elias: Prozess gegen Silvio S. soll im Frühsommer beginnen

Anklageschrift der Potsdamer Staatsanwaltschaft liegt vor. Mutmaßlicher Täter soll Morde an beiden Kindern gestanden haben

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Schlaatz - Dem mutmaßlichen Entführer und Mörder der beiden Jungen Elias und Mohamed soll nach PNN-Informationen ab Ende Mai oder Anfang Juni vor dem Landgericht Potsdam der Prozess gemacht werden. Vermutlich kommende Woche werde der genaue Termin bekannt gegeben, hieß es am Donnerstag.

Zuvor hatten Medien unter Berufung auf die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Potsdam zahlreiche grausame Details zum mutmaßlichen Hergang der Entführungen und Morde an den Kindern berichtet. „Bild“ und „B.Z.“ schrieben, dass der zur Tatzeit 32-jährige Silvio S. aus dem brandenburgischen Dorf Kaltenborn in beiden Fällen geständig sei. Eine Sprecherin des Landgerichts Potsdam bestätigte auf PNN-Anfrage den Inhalt der Berichte im Wesentlichen. Dazu gehört auch, dass der mutmaßliche Doppelmörder vor den Verbrechen an Puppen den Kindesmissbrauch geübt haben soll. Es seien entsprechende Fotos und Videos gefunden worden, so die Sprecherin.

Die Staatsanwaltschaft wollte sich am Donnerstag nicht zu den Berichten äußern. Ermittlerkreise bewerteten die Berichterstattung anhand der nicht öffentlichen und bislang nicht vor einem Gericht verlesenen Anklageschrift als kritisch. Dies könne dazu führen, dass die Verteidigung den Vorwurf der Vorverurteilung des Angeklagten erhebe, hieß es. Laut Experten sei nicht auszuschließen, dass sich dies auch zugunsten des Angeklagten auswirken könne.

Der sechsjährige Elias war am 8. Juli 2015 vor dem Wohnhaus seiner Mutter im Wohngebiet Schlaatz verschwunden. Die Polizei startete einen Großeinsatz – er blieb wochenlang ohne Erfolg. Erst als am 1. Oktober in Berlin auf dem Gelände des Landesamtes für Gesundheit und Soziales der vierjährige Mohamed verschwand, Bilder von Überwachungskameras letztlich zur Überführung des mutmaßlichen Mörders Silvio S. führten und er für die Ermittler überraschend auch die Entführung und den Mord an Elias gestand, wurde klar, dass der Junge Opfer eines Verbrechens geworden war.

Nicht bekannt war bisher, was mit Elias nach seinem Verschwinden geschehen ist. Laut den aktuellen Berichten soll der mutmaßliche Mörder versucht haben, den Jungen gleich nach der Entführung noch im Auto zu missbrauchen. Weil Elias geweint haben soll, soll Silvio S. ihn erdrosselt haben. Zum Todeszeitpunkt gebe es in der Anklage keine genauen Angaben, sagte die Sprecherin des Landgerichtes. Es heiße, Elias sei im Juli 2015 getötet worden. sen/cfr/SCH

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