Landeshauptstadt: Fall Magnus: Beigeordnete warnt vor Spielobjekten ohne TÜV
Rundschreiben an Kinder-Einrichtungen fordert auf, Experten mögliche Unfallrisiken untersuchen zu lassen
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Im Fall des tödlich verunglückten Kleinkinds Magnus zieht die Stadt erste Konsequenzen. Sie habe einen Brief an alle Kinder-Einrichtungen der Stadt geschickt, um vor Sicherheitsrisiken selbst errichteter Spielobjekte – etwa Strauchhütten – zu warnen, sagte Sozialbeigeordnete Elona Müller auf Nachfrage: „Ich habe in dem Schreiben geraten, solche nicht vom TÜV geprüften Objekte von Sicherheitsingenieuren oder Experten von Unfallkassen untersuchen zu lassen.“ Sie habe damit auf Berichte der PNN reagiert.
Ein von den Eltern von Magnus in Auftrag gegebenes Gutachten von Rechtsmedizinern der Uniklinik Münster hatte ergeben, dass ein in der Kita „Regenbogenland“ errichtetes Iglu aus Weidenästen für den Unfalltod ihres Kindes verantwortlich sein soll (PNN berichteten). Der damals 18 Monate alte Junge war vor knapp einem Jahr gestorben. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung, unter anderem gegen die frühere Leiterin der Kita. Müller sagte: „Ich habe den Brief aufgesetzt, um mehr für die Rechtssicherheit bei Kita-Trägern zu tun – und mehr für die Sicherheit unserer Kinder.“
Im Fall Magnus steht das Diakonische Werk Potsdam als Träger der Kita in der Kritik. Zu möglichen Sicherheitsrisiken an dem Iglu hatte Diakonie-Chef Marcel Kankarowitsch in der Vergangenheit gesagt, dass es dafür „keine festen Vorschriften“ gebe. Allerdings hatte er diese Woche bestätigt, dass das damalige Iglu abgebaut worden sei (PNN berichteten).
Magnus’ Eltern werfen den Kita-Mitarbeitern vor, für den Tod ihres Kindes verantwortlich zu sein. Laut neuen Gutachterinformation soll Magnus mehr als sieben Minuten ohne Aufsicht gewesen sein, als sich der Unfall ereignete. HK
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