
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Fallende Kunstwerke
Babelsberger Kunstschule beteiligt sich an der „Dominoaktion“ zur Feier des Mauerfalls
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Die Glienicker Brücke ist für Tim Höregott der eindrücklichste Potsdamer Ort für die Teilung Deutschlands. Deshalb nahm der 19-Jährige Berliner, der ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kunstschule Babelsberg absolviert, die Brücke zwischen Berlin und Potsdam als Grundmotiv für seinen Beitrag zur „Dominoaktion“ am 9. November in Berlin. Auf einem überdimensionalen Dominostein verewigte er die „Brücke der Einheit“, die für 40 Jahre nur als „Agentenbrücke“ bezeichnet wurde und im Niemandsland zwischen Ost und West stand.
Der Potsdamer Dominostein ist einer von Eintausend etwa 2,50 Meter hohen Steinen aus Styropor, die – allesamt individuell gestaltet von Jugendlichen aus ganz Deutschland – vor dem Brandenburger Tor in Berlin aufgestellt und anschließend zu Fall gebracht werden. Auch die Auszubildenden der PCK Raffinerie GmbH Schwedt haben einen Stein gestaltet, der gestern von Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) auf die Reise nach Berlin geschickt wurde. Die Kunstinszenierung am 9. November vor dem Brandenburger Tor in der Bundeshauptstadt wird von der Kulturprojekte GmbH vorbereitet, und soll an den Fall der Mauer vor 20 Jahren erinnern, sagte Projektkoordinatorin Dorett Auerswald.
Neben dem 19-Jährigen gestalteten auch andere Kunstschüler und Lehrer der Einrichtung den Stein mit, der laut Auer. Eindrücklich sind die grellen Symbole von Ost und West, die an und über der Glienicker Brücke prangen. Der Stern über der Ostseite leuchtet im grellen rot-orange, der Asphalt auf der „Brücke der Einheit“ ist rissig. In der Ferne deutet sich die Silhouette der Nikolaikirche an, auf der anderen Seite der Brücke schimmert die Skyline von Berlin. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der gestern den Dominostein auf die kurze Reise nach Berlin schickte, sagte: „Ich finde es sehr gut, dass vor allem auch junge Leute, die diese Zeit nicht selbst miterlebt haben, sich mit diesem historischen Ereignissen beschäftigen.“
Am 9. November wird in Berlin beim „Fest der Freiheit“ der 20. Jahrestag des Mauerfalls gefeiert, bei dem die Dominoaktion „einen emotionalen Höhepunkt des Abends werden soll“, so Auerswald. Bevor die Steine allerdings fallen werden sie am 7. und 8. November vor dem Brandenburger Tor ausgestellt. KG
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