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ATLAS: Fallender Gigant

Das letzte Potsdamer Stadtwerkefest, der Himmel hat geweint. Trotz des Regens sind die Gäste wieder zu Zehntausenden in den Lustgarten geströmt.

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Das letzte Potsdamer Stadtwerkefest, der Himmel hat geweint. Trotz des Regens sind die Gäste wieder zu Zehntausenden in den Lustgarten geströmt. So viele Menschen, kann man denn auf ein solches Fest verzichten? Man muss. Der Regen hat nicht gereicht, das Fest ist verbrannt. Derselbe Stadtwerkechef, der sich einst mit seinen Stars auf der Bühne feiern ließ, hat allem Anschein nach geheime Bürgschaften und Darlehen an einen Fußballverein vergeben, die Unfallflucht eines Kollegen verschleiert und einen Managerkollegen bespitzeln lassen. Er hatte darüber hinaus einen verdächtigen Bedarf an nicht mehr zu erhellenden Leistungen einer Sicherheitsfirma. Peter Paffhausen war kein Erbsenzähler, er saß am Hahn, das klamme Rathaus war als Bittsteller stets willkommen. Das Stadtwerkefest war Imagepflege – nicht für die Stadtwerke, sondern für ihren Chef. Es fühlte sich so gigantisch an wie Peter Paffhausen. Die Giganten der Mythologie wurden von Sterblichen besiegt – die Wohltaten, die Paffhausen verteilte, erscheinen seit den staatsanwaltlichen Ermittlungen wegen Untreue in einem neuen Licht. Die Stadtverordneten haben sich von Peter Paffhausen verabschiedet, sie sollten auch dem Stadtwerkefest keine Träne hinterherweinen.

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