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Landeshauptstadt: Fällige Auszeichnung

Russische Kolonie Alexandrowka ist „Denkmal des Monats“

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Russische Kolonie Alexandrowka ist „Denkmal des Monats“ Nauener Vorstadt. Diese Würdigung war lange fällig: Die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ zeichnete die Russische Kolonie „Alexandrowka“ als Denkmal des Monats Mai aus. Das war gestern Vormittag Anlass für eine kleine Feier am Haus Russische Kolonie Nummer zwei. Lutz und Annegret Andres, die selbst zu den „Kolonisten“ gehören, sorgten für den musikalischen Rahmen und Gastronom Thomas Hein, der die Teestube im „Aufseherhaus“ Nummer eins beitreibt, kümmerte sich um das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste. Ein weiterer „Kolonist“ hielt eine kleine Festrede: Oberbürgermeister Jann Jakobs. Er wohnt seit einem reichlichen Jahr im Haus Nummer acht zur Miete. Sein Vermieter, Hermann A. Kremer, ist ebenfalls Bauherr der Nummer zwei, dessen Restaurierung dieser Tage abgeschlossen wurde. Im Parterre dieses Hauses richtet Kremer ein Museum ein, das die Geschichte der Alexandrowka, die Restaurierung und die preußisch-russischen Beziehungen zum Gegenstand hat. Jakobs berichtet, dass er immer wieder gefragt werde, ob in den russischen Blockhäusern auch „ganz normale Menschen“ wohnten. Viele wollten sehen, wie so ein Haus innen aussehe. Künftig wird das zumindest bei der Nummer zwei teilweise möglich sein. Vier Gehöfte und das Aufseherhaus konnten bisher vollständig restauriert werden, wobei die Deutsche Stiftung Denkmalschutz finanzielle Unterstützung leistete. Stadtkonservator Andreas Kalesse, der sich seit zehn Jahren für die denkmalgerechte Wiederherstellung des dörflichen Ensembles mit der Alexander-Newski-Kapelle, des ältesten Baus dieser Art in Deutschland, einsetzt, ist besonders froh über die Restaurierung der Gärten. „Können Sie sich vorstellen, dass es einmal vierhundert Apfelsorten gab?“ – fragte er gestern die Gäste und Oberbürgermeister Jakobs berichtet, dass sich in den Alexandrowka-Gärten über sechshundert Obstsorten finden. „Wohin mit den Äpfeln?“ – Diese Frage lässt sich künftig leicht beantworten. Der Oberbürgermeister erzählt, dass er einer Brennerei-Genossenschaft beigetreten sei. Diese Mitgliedschaft ermögliche es, die überzähligen Früchte zu veredeln. Die sagenhafte Menge von 300 Litern Alkohol dürfe er pro Jahr aufgrund der Brennerei-Genossenschafts-Mitgliedschaft konsumieren. In das Museumshaus Nummer zwei sind bereits Mieter eingezogen: André Kappe und Matthias Kremer haben im Ober- und Dachgeschoss ihre Wohnungen bezogen. Die beiden jungen Männer werden im Auftrag der „Potsdam Stiftung Kremer“ das Alexandrowka-Museum betreiben. Die Eröffnung solle laut Matthias Kremer „im Herbst“ stattfinden. Günter Schenke

Günter Schenke

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